Kalenderblatt - Kriegerdenkmal
23. August 1925 -
Einweihung des Kriegerdenkmals am 164er Ring
Das Denkmal für die Gefallenen des Infanterie-Regiments 164 steht im Schatten dichter Sträucher in den Anlagen am 164er Ring in der Nähe der ehemaligen Kaserne. Dieses Kriegerdenkmal wurde nach dem Ersten Weltkrieg aus Bürgerspenden errichtet und am 23. August 1925 unter großer Beteiligung der Bevölkerung eingeweiht.
Um einen Hauptstein in der Mitte gruppieren sich weitere 13 kleine Steine im Halbrund. Das Halbrund der dreizehn Steintafeln steht für die dreizehn Kompanien des Regiments und die zahlreichen verlustreichen Kämpfe, die es in Frankreich bestand. Sie wurden seinerzeit von Privatpersonen und anderen Spendern gestiftet, und jeder Stifter hat sich am Fuß des Steines verewigt.
Das Denkmal erinnert – ohne die Zahl zu nennen – an die erschütternd große Zahl von 2.423 gefallenen Soldaten des in Hameln beheimateten 164er-Regiments.
Das farbige Siegfried-Mosaik des Architekten Oskar Schmidt (Hannover) auf dem Hauptstein soll Tapferkeit und Heldenmut symbolisieren. Vor einem von Blitzen durchzuckten Hintergrund schmiedet der germanische Held das blanke und scharfe Schwert – für den nächsten Krieg.
Das Denkmal für die Gefallenen des Infanterie-Regiments 164 (Fotos: Gelderblom)
Die Verherrlichung Siegfrieds steht in krassem Widerspruch zur Realität des massenhaften Todes im Schützengraben und dem unsäglichen Leid der vielen Verwundeten auf deutscher und französischer Seite. Das damalige Deutschland konnte die Niederlage gegen den „Erbfeind“ Frankreich nicht verwinden. Nur wenige Jahre später – 1940 – überfiel Hitlerdeutschland den Nachbarn erneut.
1944 sollte an dieser Stelle zusätzlich ein vorläufiges Ehrenmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges errichtet werden. Pläne der NSDAP-Kreisleitung Hameln sahen vor, einen Entwurf des Bildhauers Hauschteck (Bisperode) in Form von zwei flankierenden Pfeilern zu verwirklichen. Kurz vor Ende des Krieges wurde es nicht mehr verwirklicht.
Autor: Bernhard Gelderblom