Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
van Nuffel, Edgar Petrus
Belgier, wurde am 20. Februar 1903 in Lebbeke, Ostflandern, geboren. Der Schuhmacher wohnte in Lebbeke, Stationstraat 47b.
Edgar van Nuffel war seit 1. Juni 1941 Mitglied der Widerstandsgruppe „B.V.L.“ (niederl.: „Bevrijdingsleger“ / „Belgisch Vrijwilligerslegioen“; franz.: „A.L.“ = „armée de la libération“). Am 12. Oktober 1942 nahmen Geheime Feldpolizei und „Sicherheitsdienst“ (SD) in einer gemeinsamen nächtlichen Aktion Edgar van Nuffel „bei Nacht und Nebel“ in seiner Wohnung fest und sperrten ihn zunächst in das deutsche Wehrmachtsgefängnis Gent.
Nach mehr als fünf Monaten, am 23. März 1943, wurde er heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam van Nuffel mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Am 29. April 1944 wurde Edgar van Nuffel zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen des genannten Transports in das von alliierten Bomben nicht bedrohte Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt, den zentralen Zielort für NN-Verschleppte seit Frühjahr 1944 und bis zur Deportation in KZs im Herbst 1944.
Mit Räumung dieses Zuchthauses am 30. Oktober 1944 vor der herannahenden Ostfront wurde van Nuffel auf einen mörderischen Todesmarsch zum KZ Groß Rosen in Niederschlesien gezwungen, den er wie Hunderte seiner zumeist belgischen Leidensgenossen nicht lange überlebte.
Edgar van Nuffel starb am 7. Dezember 1944 im KZ Groß Rosen.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz