Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

3.7  Russen, Ukrainer und andere Sowjetbürger

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Kaluschni, Serafim

wurde am 7. Juni 1907 in Woronski im Kreis Petropaulski geboren. Sein Wohnort und sein Einsatzort als Zwangsarbeiter sind nicht bekannt.
Kaluschni starb am 22. Juli 1945 im UNRRA-Hospital Jugendherberge in Hameln an Tuberkulose und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF D 111). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Kaniwskoi, Alexander

wurde am 28. September 1909 an einem nicht genannten Ort geboren. Er war bis zur Befreiung vermutlich bei der Hamelner Rüstungsfabrik Kaminski im Arbeitseinsatz.
Kaniwskoi starb am 1. Mai 1945 wie zwölf seiner Landsleute wohl nach einer Siegesfeier im DP-Lager Kaminski an einer Alkoholvergiftung und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF D 42). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Kassatkin, Lew

wurde am 22. Juli 1915 geboren. Sein Heimatort ist nicht bekannt. Er war Leutnant der Roten Armee.
Als Kriegsgefangener in Salzhemmendorf gehörte Lew Kassatkin zu einem Offizierskommando, das im Steinbruch des ortsansässigen Dolomitsteinwerkes arbeiten musste und in einem werkseigenen Lager untergebracht war.
Am 4. Oktober 1943 wurde Lew Kassatkin „auf der Flucht“ erschossen und anderntags „am Weg nach dem Limberg“, nördlich des Eingangs des Steinbruchs, bestattet. Auf diesem Gelände, das derzeit zum Dolomitwerk gehörte, wurden zwischen 1942 und 1944 sieben Kriegsgefangene beerdigt, die Gräber entsprechend dem Zeitpunkt ihrer Anlage durchnummeriert. Lew Kassatkin lag in „Grab Nr. 5“.
Das Gräberareal lag derzeit auf Werksgelände. Heute ist das Gelände bewaldet und die Grabstätten sind nicht mehr kenntlich.

Katjucha, Nina

wurde am 15. April 1924 in Ostreki bei Charkow in der Ukraine geboren. Ihr Einsatzort als Zwangsarbeiterin war ein Haushalt in Bad Pyrmont.
Katjucha starb am 16. Mai 1944 im Krankenhaus Hameln an einer Bauchfellentzündung und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 19). Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Katschin, Boris

wurde am 8. Juli 1922 in Cherson in der Ukraine geboren. Er war auf der Arminius-Werft in Bodenwerder im Arbeitseinsatz. Aus nicht bekannten Gründen verschleppte ihn die Gestapo in das „Arbeitserziehungslager“ Lahde/Weser, das KZ der Gestapo Hannover.
In Lahde wurde Katschin am 16. Februar 1944 umgebracht („auf der Flucht erschossen“). Er wurde auf dem jüdischen Friedhof von Petershagen bestattet.