Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
3.11 Die Opfer unter den Kindern
3.11.1 Stadt Hameln und Landkreis Hameln-Pyrmont
Seite 16 von 23 Seiten - 115 Einträge
Rzepka, Halina
wurde am 10. April 1944 in Hameln geboren. Ihre Mutter Czeslawa stammte aus Lubin im Kreis Leslau, Polen, und musste als Hausgehilfin Zwangsarbeit im Hamelner Hotel „Bremer Schlüssel“ in der Wendenstraße 13 leisten.
Dort starb der Säugling nach sechs Wochen, am 26. Mai 1944, an Krämpfen und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 21).
Sadowski, Tadeusz
wurde am 17. Dezember 1943 in Hameln geboren.
Seine ledige Mutter Janina stammte aus Warschau und musste seit Dezember 1942 in Möbelfabriken in Lauenstein und Münder Zwangsarbeit leisten, bevor sie im Dezember 1943 auf einen Hof in Oldendorf kam.
Tadeusz starb im Alter von sechs Wochen, am 27. Januar 1944, laut offiziellen Angaben an „Lungenentzündung“ und wurde auf dem Friedhof in Oldendorf bestattet.
Samojlenko, Anna
wurde am 9. Oktober 1943 geboren. Ihre Eltern stammten aus Tjuborowka im Gebiet Nikolajew in der Ukraine und mussten auf Bauernhöfen in Gellersen arbeiten.
Nach der Befreiung im polnischen DP-Lager „Auf der Höhe“ untergebracht, starb das keine zwei Jahre alte Kind am 15. Mai 1946 in Hameln an einem Lungenödem und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 24).
Samulik, Nikolaj
wurde am 5. Dezember 1943 in Hameln geboren. Seine Mutter Dumna stammte aus Gluska in der Ukraine. Sie war als Zwangsarbeiterin bei der Rüstungsfabrik Domag im Einsatz und musste im Lager Kuhbrückenstraße 17 leben.
Dort starb der neun Monate alte Säugling am 19. September 1944 an einer Lungenentzündung und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 41). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Scherbakow
war ein Junge ohne Vornamen, der am 20. Juli 1943 im „Ostarbeiterlager“ Kuhbrückenstraße tot zur Welt kam. Seine Mutter Habia stammte aus einem Dorf bei Mocholow (Mogilew) in Weißrußland und musste in der Lagerei der Rüstungsfabrik Domag arbeiten. Ob das Kind auf dem Friedhof Wehl bestattet wurde, ist nicht bekannt.