Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Frese, Heinrich,
wurde am 4. März 1885 in Beppen im Kreis Verden/Aller geboren. Der Landwirt wohnte in Dibbersen im Kreis Braunschweig.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Frese wurde am 15. Februar 1945 in das Zuchthaus Hameln verlegt, wohl mit einem vielköpfigen Sammeltransport, der vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer anderen östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt kam. Frese gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Heinrich Frese starb am 17. März 1945 im Zuchthaus. Er wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/17) und am 5. Juni 1947 nach Dibbersen umgebettet.
Fritsche, Otto Franz
wurde am 31. August 1875 in Barby/Elbe im Kreis Calbe geboren. Der Postarbeiter wohnte in Hagen/Westf., Schlageterstr. 18.
Im Monat zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Fritsche am 20. September 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Otto Franz Fritsche starb am 21. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/93).
Fröhling, Heinrich Wilhelm
wurde am 13. März 1887 in Steele im Kreis Essen geboren. Der Kriegsinvalide wohnte in Groß Eicklingen Nr. 58 im Kreis Celle.
Als politisch Verfolgter seit 1936 in Haft und am 5. Juni 1937 verurteilt, wurde Fröhling am 6. Juli 1937 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Es war geplant, ihn nach Ablauf seiner Gefangenschaft im Mai 1940 an die Gestapo auszuliefern, was in der Regel ins KZ führte.
Heinrich Wilhelm Fröhling starb am 6. Februar 1940 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.
Garshagen, Emil Louis
wurde am 12. April 1881 in Hagen/Westfalen geboren. Der Elektriker wohnte in Hüls im Kreis Recklinghausen.
Kurz zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Garshagen am 24. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Emil Louis Garshagen starb am 15. Januar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/30).
Gerlach, Otto
wurde am 6. April 1901 in Kassel geboren. Der Kaufmann wohnte in Neustadt im Kreis Marburg.
Seit 1934 in Haft, wurde Otto Gerlach am 27. Februar 1935 in das Gefängnis Hameln verlegt.
Er starb am 12. September 1935, einen Monat, bevor das Gefängnis Hameln in ein Zuchthaus umgewandelt wurde. Otto Gerlach wurde nach Neustadt überführt und dort bestattet.