Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.2 Zuchthaus-Außenlager Holzen bei Eschershausen
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Isart, Francois Louis
Franzose, wurde am 1. Mai 1886 in Gennes im Departement Calais geboren. Der Bergarbeiter wohnte in Veuvry bei Bethune, Rue Gambetta.
Isart wurde 1943 von einem Kriegsgericht in Frankreich als Widerstandskämpfer zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt. Wie viele ausländische „Politische“ kam er im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln. Offenbar wurde Isart bald nach seiner Ankunft in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Dieser dürfte ihn nachhaltig geschwächt haben.
Francois Isart starb am 21. Januar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet (Grab-Nr. 39), vermutlich 1946 jedoch in seine Heimat umgebettet.
Jansen, Max Wilhelm
wurde am 15. Januar 1899 in Krefeld geboren. Der Hilfsschlosser wohnte in Krefeld-Linn, Türkenbruch 25.
1941 inhaftiert und nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Jansen am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Jansen erkranken und dürften Jansen nachhaltig geschwächt haben.
Max Jansen starb am 29. Januar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (3. R. Nr. 6).
Kampman, William
Niederländer, wurde am 2. Juni 1894 in Briell bei Rotterdam geboren. Der Kaufmann wohnte in Nijmegen-Fort Kijk, Poststr. 60.
Kampmann wurde 1941 als Widerstandskämpfer von einem Kriegsgericht in Holland zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt. Wie viele niederländische „Politische“ kam Kampman im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Vermutlich bald nach seiner Ankunft wurde er in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
William Kampmann starb am 21. Januar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet (Grab-Nr. 38). Seit seiner Umbettung in den Nachkriegsjahren befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/H29).
Knape, Karl
wurde am 22. Mai 1909 in Aken/Elbe in Anhalt geboren. Der Bauhilfsarbeiter wohnte in Aken, Heidestr. 4.
1943 wegen Fahnenflucht von einem Kriegsgericht in Hildesheim zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Knape am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Karl Knape starb am 21. März 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (3. R. Nr. 9).
Krieneke, Herbert
wurde am 18. August 1924 in Lippehne im Kreis Soldin geboren. Der Arbeiter wohnte in Berlin, Lausitzerstr. 50, und war zuletzt beim „Reichsarbeitsdienst“ im Einsatz.
1943 wegen Fahnenflucht inhaftiert und verurteilt, wurde Krieneke am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Krieneke erkranken und dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Herbert Krieneke starb im Zuchthaus-Außenlager Holzen am 27. Februar 1945 und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (3. R. Nr. 4).