Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Hartmann, Bernhard
wurde am 2. Mai 1892 in Gütersloh im Kreis Wiedenbrück geboren. Der Arbeiter wohnte in Gütersloh, Brockweg 110.
Seit Anfang 1941 in Haft und am 23. April 1941 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Hartmann am 7. Mai 1941 in das Zuchthaus Hameln verlegt. Er kam auf verschiedenen Außenarbeitsstellen des Zuchthauses in Hameln und außerhalb der Stadt zum Einsatz.
Bernhard Hartmann verunglückte am 14. Dezember 1943 auf einer Außenarbeitsstelle in Hannover tödlich, indem er bei Dachdeckerarbeiten am Gefängnis Hannover abstürzte.
Heckemüller, Friedrich August Julius Louis
wurde am 5. Februar 1878 in Eldagsen im Kreis Springe geboren. Der Schmied wohnte in Flegessen im Kreis Springe.
Anfang März 1944 verhaftet und am 25. Juli 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Heckemüller am 2. August 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Friedrich Heckemüller starb am 21. Januar 1945 im Zuchthaus. Er wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/80) und am 1. Juni 1945 innerhalb des Friedhofs Wehl auf eine private Grabstätte umgebettet (Feld B III).
Heesen, Bernhard
wurde am 16. September 1880 geboren. Sein Geburts- und Wohnort sowie sein Beruf sind unbekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Heesen wurde mit über 150 Gefangenen am 29. März 1945 in das Zuchthaus Hameln verlegt, eine Woche, bevor Hameln selbst an der Front lag; vermutlich trafen an diesem Tage im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen letzte Sammeltransporte ein, so möglicherweise aus dem Zuchthaus Werl oder dem Gefängnis Herford. Heesen gehörte zu den Männern, die den Transport nicht lange überlebten.
Bernhard Heesen starb nach der Befreiung am 27. April 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Bernhard Heesen wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 30. April) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/75).
Heinke, Karl
wurde am 22. Januar 1886 in Tiefenbach im Kreis Schrim geboren. Der Fleischermeister wohnte in Orlahöh im Kreis Rawitsch, Breslauerstr. 2.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Heinke wurde am 10. Januar 1945 in das Zuchthaus Hameln verlegt, vermutlich mit einem 20-köpfigen Sammeltransport, der möglicherweise aus dem Zuchthaus Celle kam.
Karl Heinke starb am 5. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 17. April 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/98).
Heitefuß, Karl Hans Wilhelm Ludwig
wurde am 9. April 1886 in Hannover geboren. Der Steuerberater wohnte in Hannover, Marschnerstr. 44.
Seit Sommer 1941 in Haft, wurde Heitefuß am 29. Oktober 1941 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Karl Heitefuß starb am 2. Juni 1942 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.