Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.1  Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt

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Hörter, Johann

wurde am 13. Oktober 1882 in Mayen im Kreis Koblenz geboren. Der Steinmetz wohnte in Herdecke, Waldstr. 5.
Seit 1941 in Haft, wurde Hörter am 25. Februar 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Johann Hörter starb am 21. März 1942 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.

Huber, Peter

wurde am 29. Juni 1886 in Kerschlag im Kreis Weilheim geboren. Der Landarbeiter wohnte auf der Domäne Calenberg im Kreis Springe.
Seit 1938 mit einer langjährigen Freiheitsstrafe in Haft, wurde Huber am 22. Juni 1939 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Peter Huber starb am 9. Februar 1941 im Stadtkrankenhaus Hameln, in das er vermutlich wegen einer schweren Erkrankung gekommen war.

Ilsemann, Gustav Wilhelm August

wurde am 27. August 1883 in Voldagsen im Kreis Gandersheim geboren. Der Postarbeiter wohnte in Hannover, Klopstockstr. 5.
Kurz zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Ilsemann am 13. Dezember 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Gustav Ilsemann starb am 14. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/40).

Ippensen, Wilhelm

wurde am 18. Februar 1902 in Hollenstedt im Kreis Einbeck geboren. Der Lokführer wohnte in Stöckheim im Kreis Einbeck.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Ippensen wurde am 27. Dezember 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wilhelm Ippensen starb am 1. April 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/122).

Israelski, Rudolf

wurde am 26. Februar 1907 in Erfurt geboren. Der Schriftsteller, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Berlin, Hohenstaufenstr. 21.
Seit Anfang 1937 als KPD-Anhänger und rassisch Verfolgter in Haft und am 10. November 1937 zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Israelski am 17. Dezember 1941 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Nachdem eine Überstellung des an Tbc schwer Erkrankten in das jüdische Krankenhaus Berlin aus bürokratischen Gründen verschleppt worden war, starb Rudolf Israelski am 1. Dezember 1942 im Zuchthaus-Lazarett.
Er wird auf dem Jüdischen Friedhof in Hameln bestattet worden sein. Obwohl geschändet und verwüstet, wurden hier noch Bestattungen vorgenommen.
Rudolf Israelski war der letzte Deutsche jüdischen Glaubens im Zuchthaus Hameln.