Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
1. Die Opfer unter den jüdischen Bürgern
1.1 Jüdische Bürger aus Hameln
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Löwenstein, Hedwig
wurde am 8. März 1889 in Hameln als jüngste Tochter der Eheleute Moses und Sara Löwenstein geboren. Hedwig Löwenstein blieb unverheiratet.
Von ihren neun Geschwistern wurden vier deportiert.
Hedwig Löwenstein lebte bei ihren Eltern in der Baustraße, später in der Alten Marktstraße. Seit 1938 war sie in Jülich, später in Ahlen, Westfalen, gemeldet.
Hedwig Löwenstein wurde 1942 im Alter von 53 Jahren von Ahlen in das Vernichtungslager Majdanek deportiert. Sie wurde für tot erklärt.
Löwenstein, Hermann
wurde am 22. Juni 1873 in Bredenborn bei Höxter geboren. Er war der älteste Sohn der Eheleute Moses und Sara Löwenstein. Hermann Löwenstein heiratete Jenny Rose aus Liebenau bei Nienburg. Aus der Ehe ging die Tochter Hedwig (Hete) hervor, die als einziges Familienmitglied überlebte. Hermann Löwenstein wuchs bei seinen Eltern in Hameln in der Baustraße auf. Er war gelernter Kaufmann. 1906 gingen die Eheleute nach Elze, wo Hermann ein Bekleidungsgeschäft eröffnete. 1912 wurde das Geschäft nach Northeim verlegt.
Vom 12. November bis 1. Dezember 1938 war Hermann in Konzentrationslager Buchenwald interniert.
1938 zogen die Eheleute nach Hamburg.
Aus Hamburg wurde der 69jährige Mann am 15. Juli 1942 zusammen mit seiner Ehefrau in das Altersghetto Theresienstadt deportiert. Von dort wurden die Eheleute am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt. Hermann Löwenstein wurde für tot erklärt.
Löwenstein, Julius
wurde am 2. April 1881 in Hameln als Sohn der Eheleute Moses und Sara Löwenstein geboren. Er wuchs in Hameln in der Baustraße auf. Julius Löwenstein heiratete Martha Bielefeld aus Hamburg. Die Familie lebte zusammen mit der Tochter Ilse in Hamburg.
Julius Löwenstein wurde im Alter von sechzig Jahren am 8. November 1941 mit Frau und Tochter von Hamburg in das Ghetto Minsk deportiert. Er gilt als verschollen.
Löwenstein, Rosalie, geb. Oberschützki
wurde am 9. Juni 1897 in Hannover geboren. Sie heiratete Wilhelm Löwenstein. Die Eheleute hatten zwei Töchter, Inge und Margarete Berta.
Nur Inge überlebte.
Die Eheleute lebten zunächst in Paderborn, seit 1924 wieder in Hameln, Kastanienwall 22, schließlich seit 1930 in Essen.
Rosalie Löwenstein wurde am 15. Juni 1942 im Alter von 60 Jahren zusammen mit ihrem Ehemann Wilhelm über Düsseldorf in das Vernichtungslager Sobibor deportiert.
Sie gilt als „verschollen“.
Löwenstein, Selma
wurde am 10. September 1879 in Herford geboren. Ihre Eltern waren Selig und Emilie Löwenstein. Adele Löwenstein war die jüngere Schwester von Adele Löwenstein. Wie diese blieb sie unverheiratet. Selma Löwenstein lebte mit ihren Eltern und ihrer Schwester seit 1900 in Hameln. Nach dem Tode der Eltern wohnten die Schwestern seit 1940 in der Domeierstraße 22. Die beiden Frauen waren ohne Beruf und bezogen zeitweise Wohlfahrtsunterstützung.
Am 15. Januar 1941 mussten Selma und Adele Löwenstein in das „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13 ziehen.
Die 63jährige Selma Löwenstein wurde am 31. März 1942 zusammen mit ihrer Schwester in das Ghetto Warschau deportiert. Sie gilt als verschollen.