Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Junge, Heinz Adolf
wurde am 31. März 1921 in Goslar geboren. Der Fabrikarbeiter wohnte in Goslar, Mauerstr. 89.
Seit 1943 aufgrund einer Verurteilung nach „Kriegssonderstrafrecht“ wegen „Wehrkraftzersetung“ in Haft, wurde Junge am 17. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Heinz Junge starb nach der Befreiung am 11. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Heinz Junge wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 14. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/129).
Just, Walter Max
wurde am 5. August 1903 in Wesermünde geboren. Der Friseurgeselle wohnte in Wesermünde (= Bremerhaven), Pragerstr. 26.
1943 verurteilte ein Kriegsgericht Just wegen Fahnenflucht zu einer drakonischen Freiheitsstrafe. Nachdem er das KZ-ähnliche Straflager Aschendorfermoor im Emsland erduldet hatte, wurde er am 17. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Walter Max Just starb am 18. November 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/149).
Kaiser, Franz, Dr. phil.
wurde am 18. August 1884 in Höxter/Weser geboren. Der „Hauptschriftleiter“ (= Chefredakteur) wohnte in Oldenburg, Bremer Heerstr. 11.
Seit 1943 aufgrund einer Verurteilung nach dem „Heimtücke“-Gesetz in Haft, wurde Kaiser am 24. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Im Sommer 1944 kam er in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Franz Kaiser starb nach der Befreiung am 31. Mai 1945 in Hameln und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/105). Am 21. Januar 1946 wurde er nach Höxter umgebettet.
Kalb, Johann Heinrich
wurde am 6. August 1873 in Wernswich im Kreis Fritzlar geboren. Der Invalide wohnte in Luttrum im Kreis Marienburg.
Seit Frühjahr 1942 in Haft, wurde Kalb am 27. Mai 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Johann Heinrich Kalb starb am 27. August 1942 im Zuchthaus-Lazarett.
Kaminski, Kurt
wurde am 20. Juni 1899 in Berlin geboren. Der Kaufmann wohnte in Einbeck.
Kurz zuvor verurteilt, wurde Kaminski am 27. Februar 1934 in das Gefängnis Hameln eingeliefert.
Kurt Kaminski starb am 3. Juli 1934 im Gefängnis.