Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 2
2.4 Nach der Verschleppung aus dem Zuchthaus Hameln in andere Strafanstalten
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van Beneden, Frans
Belgier, wurde am 7. Juli 1913 in Ruisbrock geboren. Der Elektriker wohnte in Puurs bei Antwerpen, Moppstr. 12.
Im Oktober 1941 zusammen mit seinem Bruder (?) Hendrik als Widerstandskämpfer in „Nacht und Nebel“ verhaftet und bis zum 29. Juni 1942 in den Gefängnissen von Antwerpen und Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Frans van Beneden anschließend als NN-Gefangener heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Wuppertal verschleppt. Am 15. Januar 1943 verurteilte ihn der Berliner „Volksgerichtshof“ in einem Massenprozess wegen „Zuwiderhandlung gegen die Besatzungsmacht“ zu einer drastischen Freiheitsstrafe.
Zusammen mit vielen anderen in diesem Prozess verurteilten Belgiern und Franzosen, darunter Hendrik van Beneden, kam Frans van Beneden wenig später aus dem Gefängnis Wuppertal in das Zuchthaus Hameln.
Mit einem Sammeltransport von 80 vor allem belgischen Widerstandskämpfern, darunter wiederum Hendrik van Beneden, sollte Frans van Beneden am 19./20. Mai 1943 in das Zuchthaus Sonnenburg/Neumark in Ostbrandenburg verlegt werden; möglicherweise kam er aber bereits am 19. Mai 1943 in die Strafanstalt Wolfenbüttel.
Frans van Beneden starb am 18. Dezember 1944 in der Strafanstalt Wolfenbüttel, in die er am 19. Mai 1943 oder später von Sonnenburg aus verlegt worden war.
Hendrik van Beneden war bereits im August 1943 im Zuchthaus Sonnenburg gestorben.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Wolfenbüttel
van Beneden, Hendrik Josef
Belgier, wurde am 23. April 1921 in Ruisbrock bei Antwerpen geboren. Der Monteur wohnte in Ruisbrock, Dorpstr. 23.
Im Oktober 1941 zusammen mit seinem Bruder (?) Frans als Widerstandskämpfer bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und bis zum 29. Juni 1942 in den Gefängnissen von Antwerpen und Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Hendrik van Beneden anschließend als NN-Gefangener heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Wuppertal verschleppt. Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte ihn in einem Massenprozess gegen Widerstandskämpfer am 26. Februar 1943 wegen „Feindbegünstigung“ zu einer hohen Freiheitsstrafe.
Zusammen mit vielen in diesem Prozess verurteilten Belgiern und Franzosen, darunter Frans van Beneden, kam Hendrik van Beneden wenig später aus dem Gefängnis Wuppertal in das Zuchthaus Hameln.
Mit einem Sammeltransport von 80 vor allem belgischen Widerstandskämpfern, darunter Frans van Beneden, wurde Hendrik van Beneden am 19./20. Mai 1943 in das Zuchthaus Sonnenburg/Neumark in Ostbrandenburg verlegt.
Hendrik van Beneden starb bald nach seiner Ankunft, Mitte August 1943, im Zuchthaus Sonnenburg.
Frans van Beneden starb mehr als ein Jahr später am 18. Dezember 1944 in der Strafanstalt Wolfenbüttel, in die er am 19. Mai 1943 oder später von Sonnenburg aus verlegt worden war.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Sonnenburg
van Boxmeer, René
Belgier, wurde am 15. Februar 1906 in Mechelen geboren. Der Advokat wohnte in Mechelen.
Als Widerstandskämpfer vor dem 17. August 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und zunächst im Gefängnis von Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde René van Boxmeer am 9. Januar 1943 als NN-Gefangener heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam René van Boxmeer mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus dem Gefängnis Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Am 29. April 1944 wurde van Boxmeer zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen des genannten Transports in das Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt.
Ein halbes Jahr später, am 30. Oktober 1944, wurde René van Boxmeer in das KZ Groß Rosen in Niederschlesien verschleppt.
René van Boxmer starb nach einem Monat, am 30. November 1944, im KZ Groß Rosen.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz
van den Bosch, Alois
Belgier, wurde am 3. Juli 1912 in Lokeren geboren. Der Schiffer wohnte in Lokeren, Bleckereistr. 9.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet, wurde Alois van den Bosch heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam van den Bosch mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte van den Bosch und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Alois van den Bosch war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Brandenburg
van der Straeten, Lucien
Belgier, wurde am 28. April 1913 in St. Amandsberg geboren. Der Kraftfahrer wohnte in Lokeren, Poststr. 96.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet, wurde Lucien van der Straeten heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam van der Straeten mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte van der Straeten und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Lucien van der Straeten war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Brandenburg