Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Baginski, Robert
wurde am 1. März 1905 in Ballenberg im Kreis Belgard in Pommern geboren. Der Steinhauer wohnte in Lychen/Uckermark, Bahnhofstr. 12.
1941 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Baginski am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Baginski bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Robert Baginski starb am 21. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/68).
Ballhorn, Friedrich Wilhelm
wurde am 30. Juli 1881 in Groß Ammensleben im Kreis Wolmirstedt geboren. Der Landwirt und Schlachter wohnte in Eversen bei Grauen im Kreis Harburg.
Nach „Kriegssonderstrafrecht“ kurz zuvor verurteilt, wurde Ballhorn am 7. Juni 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Friedrich Ballhorn starb am 6. Dezember 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/107).
Barleben, Karl Wilhelm Fritz
wurde am 19. Juli 1881 in Wienrode im Kreis Blankenburg/Harz geboren. Der Schmiedegeselle wohnte in Wienrode Nr. 48.
Nach „Kriegssonderstrafrecht“ kurz zuvor verurteilt, wurde Barleben am 4. November 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Karl Barleben starb 62-jährig am 2. Dezember 1943 im Zuchthaus-Lazarett und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.
Sein Sohn Richard, der in das KZ Dachau verschleppt worden war, hatte die Bestattungskosten aus dem Nachlass zu bezahlen.
Bartels, Kurt
wurde am 4. Dezember 1909 in Neuhaldensleben geboren. Der Angestellte wohnte in Lüchow, Drawenaustr. 12.
Seit mehr als drei Monaten in Haft, wurde Bartels am 11. Oktober 1939 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Kurt Bartels starb am 25. November 1940 im Stadtkrankenhaus Hameln. in das er vermutlich wegen einer schweren Erkrankung gekommen war.
Barth, Karl Paulus
wurde am 1. Mai 1895 in Nürnberg geboren. Der Modellschreiner wohnte in Nürnberg, Karlsruherstr. 12.
Aufgrund einer Verurteilung nach dem „Heimtücke“-Gesetz seit 1942 in Haft, wurde Barth am 16. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Karl Barth starb am 27. Mai 1944 im Zuchthaus-Lazarett, wo er mehrere Monate gelegen hatte, und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.