Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

1.  Die Opfer unter den jüdischen Bürgern

1.1  Jüdische Bürger aus Hameln

Seite 30 von 37 Seiten - 185 Einträge
 

Oppenheimer, Ida

wurde am 6. September 1864 als Tochter der Eheleute Hermann und Henriette Oppenheimer in Hameln geboren. Ida Oppenheimer blieb unverheiratet. Die als Klavierlehrerin und Liedbegleiterin in Hameln hochgeschätzte Frau lebte zusammen mit ihrem Bruder, dem Musikalienhändler Wilhelm Oppenheimer, in der Bäckerstraße 58.
Die Wohnung in der Bäckerstraße 58 musste sie am 1. August 1941 verlassen und in das „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13 ziehen.
Die 78jährige Ida Oppenheimer wurde am 23. Juli 1942 von Hameln aus über Hannover-Ahlem in das 'Altersghetto' Theresienstadt deportiert. Sie starb dort am 24. April 1943.

Zur Erinnerung an Ida Oppenheimer wurde am 28. März 2014 vor dem Haus Bäckerstraße 58 ein Stolperstein verlegt.
Siehe die Webseite www.stolpersteine.geschichte-hameln.de

Philipp, Alex

wurde am 22. September 1881 in Köln geboren und wohnte in Köln, Ursulagartenstr. 18.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 21. Dezember 1941 bis 13. November 1942.
Am 22. Mai 1943 wurde Philipp in das KZ Auschwitz deportiert. Dort ist er verschollen.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Philippson, Julius

wurde am 8. April 1894 in Magdeburg geboren und wohnte in Berlin, Kanzowstr. 8.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 21. Dezember 1941 bis 13. November 1942.
Am 22. Mai 1943 wurde Philippson in das KZ Auschwitz deportiert. Dort ist er verschollen.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Reichmann, Georg

wurde am 12. März 1886 in Kiew geboren. Der ehemalige russische Kriegsgefangene war nach der Auflösung des Hamelner Kriegsgefangenenlagers nach dem Ersten Weltkrieg in Hameln geblieben und lebte als Schuhmachermeister in der Alten Marktstraße.
Am 29. September 1941 nahm die Hamelner Polizei Georg Reichmann in „Schutzhaft“ und sperrte ihn in das Gefängnis des Amtsgerichts, um ihn am 1. Oktober an die Gestapo Hannover auszuliefern. Diese verschleppte ihn in das Gestapo-Lager Liebenau.
Am 15. Dezember 1941 wurde Georg Reichmann von Hannover aus in das Ghetto Riga deportiert und von dort in das KZ Stutthof.
Am 16. August 1944 wurde er in das KZ Buchenwald eingeliefert. Das letzte Lebenszeichen aus Buchenwald stammt von Anfang März 1945.
Georg Reichmann kam am 17. März 1945 im KZ zu Tode.

Zur Erinnerung an Georg Reichmann wurde am 29. Januar 2015 vor dem Haus Alte Marktstraße 52 ein Stolperstein verlegt.
Siehe die Webseite www.stolpersteine.geschichte-hameln.de

Rosenbaum, David

wurde am 16. Februar 1877 in Hameln als Sohn des Lehrers Adolf Rosenbaum und seiner Frau Johanne geboren. David Rosenbaum wuchs auf im elterlichen Hause in der Ritterstraße 13. Später wohnte er in Berlin. David Rosenbaum war zweimal verheiratet. Die zweite Ehe schloss er 1936 in Berlin. Bei der deportierten Paula Rosenbaum, geb. Hanke, könnte es sich um seine Ehefrau gehandelt haben.
Seine ältere Schwester Jenny Rosenbaum wurde ebenfalls deportiert.
David Rosenbaum wurde am 18. Oktober 1941 von Berlin aus in das Ghetto Lodz deportiert. Er starb dort im Alter von 56 Jahren am 13. März 1942.