Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 3

2.5  Nach der Auslieferung an die Gestapo
 und der Verschleppung in Gestapogefängnisse, KZs und Ghettos

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Peschik, Matthias

Tscheche, wurde am 24. Dezember 1907 in Schebes in Böhmen geboren. Der Arbeiter wohnte in Eger, Kammergasse 17.
Schon seit 1931 in Haft, wurde Peschik am 30. März 1941 für die letzten Monate seiner Strafzeit in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Am Entlassungstag, dem 25. August 1941, übergab ihn die Zuchthausverwaltung an die Polizei Hameln, die ihn für die Gestapo in „Vorbeugehaft“ nahm und zwei Tage später „auf Transport" nach Hannover setzte. Seit 18. November 1941 war Peschik im KZ Mauthausen, wo er am 1. Juli 1943 ermordet wurde - „auf der Flucht erschossen“.

Peters, Walther

wurde am 15. Februar 1891 in Bremen geboren. Der Reichsangestellte wohnte in Grohn bei Bremen-Vegesack, General-Wever-Str. 2.
Kurz zuvor verurteilt, wurde er am 21. September 1939 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert und verbüßte hier seine Freiheitsstrafe bis zum 11. Mai 1942.
Anschließend wurde Peters der Polizei Hameln übergeben, die ihn bis zur „Überstellung“ an die Gestapo Bremen im Gerichtsgefängnis festhielt. Peters starb wenig später, am 12. Juli 1942; ob noch im Gestapogefängnis oder in einem KZ, ist nicht bekannt.

Pferdekämper, Dietrich

wurde am 25. Mai 1890 in Annen im Kreis Witten geboren. Der Invalide wohnte in Annen, Erlenweg 25.
Seit 1938 in Haft, wurde er am 20. Juni 1939 für das letzte halbe Jahr seiner Strafzeit in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
An seinem Entlassungstag, dem 10. Dezember 1939, nahm ihn die Polizei Hameln für die Gestapo in „Vorbeugungshaft“, um ihn zwei Tage später nach Hannover zu „überführen“. Anschließend Häftling im KZ Sachsenhausen, wurde Pferdekämper am 28. August 1940 mit einem Sammeltransport in das KZ Dachau verschleppt. Hier überlebte er nur ein halbes Jahr und starb am 11. März 1941.

Philipp, Alex

wurde am 22. September 1881 in Köln geboren. Der Kaufmann, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Köln, Ursulagartenstr. 18.
Als rassisch Verfolgter und aufgrund des Vorwurfs des Geheimnisverrats sieben Jahre zuvor zu einer langjährigen Zuchthausstrafe verurteilt, wurde Philipp am 21. Dezember 1941 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert und nach knapp einem Jahr, am 13. November 1942, mit einem vielköpfigen Transport zumeist jüdischer Langzeit-Gefangener in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Lange vor Ablauf seiner Strafzeit, am 22. Mai 1943, wurde Philipp zusammen mit weiteren 18 jüdischen Häftlingen in das KZ Auschwitz deportiert. Dort ist er verschollen.

Philippson, Julius

wurde am 8. April 1894 in Magdeburg geboren. Der Studienassessor, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Berlin, Kanzowstr. 8.
Als politisch und rassisch Verfolgter drei Jahr zuvor zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Philippson am 21. Dezember 1941 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert und am 13. November 1942 mit einem vielköpfigen Transport zumeist jüdischer Langzeit-Gefangener in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Am 22. Mai 1943 wurde Philippson zusammen mit weiteren 18 jüdischen Häftlingen in das KZ Auschwitz deportiert. Dort ist er verschollen.