Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Knuth, Thomas Johannes
wurde am 6. April 1892 in Silberstedtfeld im Kreis Schleswig geboren. Der Postschaffner wohnte in Hannover, Miesburger Damm 63a.
Am 18. August 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Knuth am 6. September 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Thomas Knuth starb am 19. März 1945 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/67).
Kolaczinski, Erwin Hermann Friedrich Georg
wurde am 30. April 1879 in Neuendorf im Kreis Teltow geboren. Der Hilfsarbeiter wohnte in Potsdam-Babelsberg, Groß Beerenstr. 14.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Kolaczinski kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Erwin Kolaczinski starb nach der Befreiung am 23. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Erwin Kolaczinski wurde vermutlich am 26. Mai auf den Friedhof Wehl umgebettet (Feld C I/78).
Kolar, Franz
Tscheche, wurde am 1. Januar 1884 in Kuttenberg bei Prag geboren. Der Schneidergeselle wohnte in Turn im Kreis Teplitz, Probstauerstr. 883.
Seit 1941 als Widerstandskämpfer in Haft, wurde Kolar am 18. März 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Franz Kolar starb am 11. Januar 1944 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F II/394).
Kolarik, Karl
Tscheche, wurde am 28. September 1909 in Ludkowitz bei Ungarisch Brod geboren. Er war Dentist, sein Wohnort ist unbekannt. Zuletzt war er vermutlich als Zwangsarbeiter in Hannover, Cellerstr. 140, im Einsatz.
Am 27. April 1942 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Kolarik am 10. Juni 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Karl Kolarik starb am 25. Oktober 1942 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F II/168).
Koll, Ernst Johannes Friedrich
wurde am 4. September 1875 in Witten/Ruhr geboren. Der Handelsvertreter wohnte in Wuppertal-Barmen, Diedenhofenstr. 3.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt
Koll kam vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 26. September 1944 in das Zuchthaus Hameln. Nach einer Woche Zwischenaufenthalt, am 2. Oktober, ging der Transport weiter in Richtung Prenzlau, nördlich von Berlin gelegen.
Koll kehrte am 15. Februar 1945 in das Zuchthaus Hameln zurück, vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten mit einem wiederum großen Sammeltransport, der aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer anderen östlich gelegenen Strafanstalt – wie dem Gerichtsgefängnis Prenzlau – kam. Koll gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Ernst Koll starb nach der Befreiung am 12. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Ernst Koll wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 15. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/77).