Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Lammers, Wilhelmus Theodorus
Niederländer, wurde am 25. Dezember 1916 in Utrecht geboren. Er war Postarbeiter, sein Wohnort ist unbekannt. Zuletzt war er vermutlich als Zwangsarbeiter in Osnabrück, Nicolaiort 5, im Einsatz.
Am 13. Mai 1943 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Lammers am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Lammers erkranken, so dass er bald als „nicht außenarbeitsfähig“ nach Hameln zurückverlegt wurde.
Wilhelmus Lammers starb am 10. Januar 1945 im Zuchthaus. Wilhelmus Lammers wurde auf dem Friedhof Wehl in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/53) am 20. August 1951 in seine Heimat umgebettet.
Lamothe, Edouard
Franzose, wurde am 18. Februar 1892 in Ordan-Larroque bei Auch im Departement Gers geboren. Der Landwirt wohnte in Ordan-Larroque, Haus Poitat.
Vermutlich schon seit längerem in Haft, kam Lamothe im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem großen Sammeltransport aus dem Gefängnis Bochum am 22. März 1945 in das Zuchthaus Hameln.
Edouard Lamothe starb am 25. März 1945 im Zuchthaus und wurde am 28. März 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/19d). Edouard Lamothe wurde am 5. September 1950 in seine Heimat umgebettet.
Lamouche, Karl
Franzose, wurde am 9. Januar 1920 in Colmar/Elsaß geboren. Der Schlosser wohnte in Colmar, Bienenstr. 1.
Als Widerstandskämpfer wurde er vom NS-„Volksgerichtshof“ in Berlin zum Tode verurteilt, der Vollzug war aber ausgesetzt.
Wie viele ausländische „Politische“, kam Lamouche im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Karl Lamouche starb am 5. November 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/15).
Lamster, Johannes
wurde am 4. Februar 1888 in Göttingen geboren. Der Bäcker wohnte in Hannover, Schlägerstr. 27.
Als vermeintlicher KPD-Anhänger seit 1935 in Haft und am 29. April 1936 verurteilt, wurde Lamster am 26. Mai 1936 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Johannes Lamster starb am 8. August 1937 im Zuchthaus und wurde auf einem hannoverschen Friedhof bestattet.
Lanski, Josef
wurde am 24. Februar 1894 in Oschersleben geboren. Der Postarbeiter wohnte in Hannover, Drostestr. 20a.
Am 1. Juli 1942 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Lanski am 12. August 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Josef Lanski starb am 23. März 1943 im Zuchthaus.