Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.1  Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt

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Martinius, Hermann Heinrich Friedrich

wurde am 20. Juli 1888 in Horneburg im Kreis Stade geboren. Der kaufmännische Angestellte wohnte in Hamburg-Billstedt, Möllner Landstr. 107.
Nach „Kriegssonderstrafrecht“ einen Monat zuvor verurteilt, wurde Martinius am 7. Juli 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Hermann Martinius starb am 26. Januar 1945 im Zuchthaus-Lazarett, angeblich weil er Tage zuvor einen verzweifelten Selbstmordversuch unternommen hatte, indem er gebrauchtes Maschinenöl getrunken hatte. Diese Version des Anstaltsarztes hielt seine Witwe nicht für glaubhaft. Hermann Martinius wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/57).
2005 wurde für Hermann Martinius vor dem Haus Möllner Landstraße 107 in Hamburg ein Stolperstein verlegt.

Maschmeyer, Johann Heinrich

wurde am 12. Juli 1885 in Schüttorf im Kreis Bentheim geboren. Der kaufmännische Angestellte wohnte in Schüttorf, Hafermarkt 1.
Einen Monat zuvor verurteilt, wurde Maschmeyer am 16. Juli 1941 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Johann Maschmeyer starb am 14. März 1943 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.

Meiering, Hermann

wurde am 11. Juli 1885 in Bardel im Kreis Bentheim geboren. Der Landwirt wohnte in Bardel Nr. 11.
Nach „Kriegssonderstrafrecht“ kurz zuvor verurteilt, wurde Meiering am 23. Februar 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Hermann Meiering starb am 17. März 1944 im Anstaltslazarett und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.

Merly, Richard

wurde am 2. September 1907 geboren. Sein Geburts- und Wohnort sowie sein Beruf sind unbekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Merly kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Richard Merly starb nach der Befreiung am 27. Juni 1945 in Hameln. Er wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/106).

Meyer, August Wilhelm

wurde am 21. September 1884 in Wuppertal-Elberfeld geboren. Der Landwirt und Milchhändler wohnte in Wuppertal-Landfeld, Oldenburgerstr. 6.
Seit Anfang 1944 in Haft und am 22. August 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, kam August Meyer im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.
August Meyer starb am 11. Februar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/10).