Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.2 Zuchthaus-Außenlager Holzen bei Eschershausen
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Stoll, Hugo
wurde am 3. März 1908 in Walldorf im Kreis Heidelberg geboren. Der Kaufmann wohnte in Heidelberg, Landhausstr. 8.
1941 inhaftiert und vermutlich nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Stoll am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Stoll erkranken und dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Es war geplant, Stoll nach Ablauf seiner Gefangenschaft an die Gestapo auszuliefern, was in der Regel ins KZ führte.
Hugo Stoll starb am 1. Februar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (4. R. Nr. 9).
Strassmann, Eberhard
wurde am 22. Februar 1925 geboren. Sein Geburts- und Wohnort sowie sein Beruf sind unbekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Strassmann kam vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Offenbar bald nach seiner Ankunft wurde Strassmann in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Dieser dürfte Strassmann nachhaltig geschwächt haben.
Eberhard Strassmann starb am 10. Februar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (3. R. Nr. 1).
Toumelin, Eugéne
Franzose, wurde am 12. Juli 1895 in Riantes im Departement Morbihan/Bretagne geboren. Der Fischer wohnte in Port Louis/Bretagne, 4 Rue la Pecherie.
Toumelin wurde am 29. April 1944von einem Kriegsgericht in Frankreich als Widerstandskämpfer verurteilt.
Wie viele ausländische „Politische“ kam er im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Vermutlich zur Jahreswende 1944/45 wurde Toumelin in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Dieser dürfte ihn nachhaltig geschwächt haben.
Eugéne Toumelin starb am 29. Januar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet, vermutlich 1946 jedoch in seine Heimat umgebettet.
Urban, Georg
Kroate, wurde am 30. März 1915 in Petrinja in Kroatien geboren. Er war Tischler, sein Wohnort ist unbekannt. Zuletzt war er in Lehrte im Arbeitseinsatz und musste im Reichsbahnlager „Ida“ leben.
1943 inhaftiert und am 29. Februar 1944 vermutlich nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Urban am 26. August 1944 mit einem Transport von 50 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam Urban unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Urban erkranken und dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Georg Urban starb am 20. Dezember 1944 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet (Grab-Nr. 16), im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (4. R. Nr. 4).
van den Bruvaene, Léon
Belgier, wurde am 29. März 1907 in Hautmont im Departement Nord geboren. Der kaufmännische Angestellte wohnte in Forchies la Marche, 147 Grand Rue.
Van den Bruvaene wurde am 9. Juni 1944 von einem Kriegsgericht in Belgien als Widerstandskämpfer zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt.
Wie viele ausländische „Politische“ kam er im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Vermutlich zur Jahreswende 1944/45 wurde van den Bruvaene in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Dieser dürfte ihn nachhaltig geschwächt haben.
Léon van den Bruvaene starb am 4. Februar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet, vermutlich 1946 jedoch in seine Heimat umgebettet.