Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Wieser, Sylvester
Österreicher, wurde am 3. Dezember 1893 in Görzwinkel im Kreis Klagenfurt geboren. Der Arbeiter wohnte in Altenau/Harz, Hüttenstr. 196.
Seit Anfang 1944 in Haft, wurde Wieser am 8. August 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wieser kam unverzüglich in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Wieser erkranken, so dass er bald als „nicht außenarbeitsfähig“ nach Hameln zurückverlegt wurde.
Sylvester Wieser starb am 13. Februar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/109).
Wilken, Adolf Martin
wurde am 26. Januar 1888 in Folstenhausen bei Aurich geboren. Der „Platzmeister“ wohnte in Wilhelmshaven, Oldeoogestr. 1.
Kurz zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer hohen Freiheitstrafe verurteilt, wurde Wilken am 28. April 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Adolf Wilken starb am 8. Mai 1944 im Zuchthaus-Lazarett und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.
Winkel, Petrus
Niederländer, wurde am 2. Mai 1903 in Delft geboren. Der Arbeiter wohnte in Delft, Geerweg 39.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Winkel kam am 15. Februar 1945 wohl mit einem vielköpfigen Sammeltransport im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Winkel gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Petrus Winkel starb nach der Befreiung am 8. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 17. April 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/72). Seit seiner Umbettung am 1. Dezember 1945 befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/C40).
Wöhler, Gustav August Carl
wurde am 3. August 1881 in Westercelle im Kreis Celle geboren. Der Kaufmann wohnte in Celle, Webersiedlung, Weberstieg 9.
Seit 1940 in Haft, wurde Wöhler am 24. September 1941 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wöhler starb am 30. Juli 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/98).
Wölbern, Johann Hinrich
wurde am 6. Oktober 1878 in Mittelstenahe im Kreis Land Hadeln geboren. Der Landwirt wohnte in Geversdorf im Kreis Land Hadeln.
Seit Jahresbeginn 1942 in Haft, wurde Wölbern am 22. Juli 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Anfangs gehörte der 64-Jährige dem Außenkommando an, das bei der Hamelner Rüstungsfabrik Domag Schwerstarbeit zu verrichten hatte.
Johann Wölbern starb am 25. Februar 1944 im Zuchthaus-Lazarett.