Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Wolter, August Heinrich Wilhelm
wurde am 3. Dezember 1883 in Lüneburg geboren. Der Angestellte wohnte in Lüneburg, Altenbrügger Ziegelhof 9.
Zwei Monate zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Wolter am 1. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wilhelm Wolter starb am 24. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/44). 1946/47 erhielt Wilhelm Wolter – wohl im Auftrag seiner Ehefrau – einen beschrifteten Grabstein (zusammen mit Rudolf Götze).
Wormstahl, Erich
wurde am 19. Januar 1910 in Unna geboren. Der Bergmann wohnte in Unna-Königsborn, Zechenplatz 6.
Einen Monat zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Wormstahl am 15. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Erich Wormstahl starb nach der Befreiung am 9. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 17. April auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/73).
Wührmann, Johann Friedrich
wurde am 2. Februar 1878 in Brinkum im Kreis Syke geboren. Der Zeitschriftenhändler wohnte in Osnabrück, Wörthstr. 83.
Seit Jahresbeginn 1940 in Haft und am 4. Mai 1940 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Wührmann am 22. Mai 1940 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Johann Wührmann starb am 30. Januar 1941 im Zuchthaus-Lazarett und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.
Wurm, Erwin
Tscheche (Sudetendeutscher), wurde am 23. Mai 1924 in Karbitz im Kreis Aussig/Sudetenland geboren. Der Arbeiter wohnte in Karbitz, Bahnhofstr. 51.
Vor seiner Strafhaft war Wurm „Lagerzögling“ im „Jugendschutzlager“ Moringen, einem Jugend-KZ.
Am 20. Juni 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Wurm am 26. August 1944 mit einem Transport von 50 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Wurm bald erkranken, so dass er als "nicht außenarbeitsfähig" nach Hameln zurückverlegt wurde.
Erwin Wurm starb am 1. Januar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/28).
Zehe, Ambros
wurde am 28. Oktober 1867 in Gefäll im Kreis Bad Kissingen geboren. Der Invalide wohnte in Gefäll Nr. 30.
Seit 1941 Haft, wurde Zehe am 7. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Ambros Zehe starb im weiteren Verlauf des Jahres 1944 im Zuchthaus. Das genaue Todesdatum ist nicht bekannt. Er dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.