Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.1  Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt

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Bouwman, Johannes Jakob

Niederländer, wurde am 8. März 1924 in Rotterdam geboren. Der Kontordiener wohnte in Rotterdam, Stutensingel 94b. Er war vermutlich als Zwangsarbeiter in Norddeutschland im Einsatz.
Vermutlich Anfang 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ wegen „Wehrkraftzersetzung“ verurteilt, wurde Bouwman am 11. Oktober 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Johannes Bouwman starb am 21. Februar 1945, zwei Wochen nach seiner Einlieferung, im Stadtkrankenhaus Hameln, in das er vermutlich wegen einer schweren Erkrankung gekommen war. Er wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/60) und am 20. August 1951 in seine Heimat umgebettet.

Boysen, Arnold

wurde am 9. September 1889 in Oevenum auf Föhr geboren. Der Bauer wohnte in Oevenum und hatte als Bürgermeister amtiert.
Seit 1942 in Haft und am 24. März 1943 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Boysen am 21. April 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Arnold Boysen starb nach der Befreiung am 12. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 17. April 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/99).

Brackemann, Heinrich

wurde am 22. Januar 1886 in Bielefeld geboren. Der Kaufmann wohnte in Pivitsheide bei Detmold, Nr. 134.
Seit Frühjahr 1943 in Haft und am 3. August 1943 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Brackemann am 7. Januar 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Heinrich Brackemann starb am 20. April 1944 im Zuchthaus und wurde zunächst auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/46), später aber in das Familiengrab auf den „Sennefriedhof“ in Bielefeld umgebettet.

Brandt, Alfred James

Niederländer, wurde am 22. Juli 1905 in Wien geboren. Er lebte zuletzt in Wilhelmshaven, Marienstr. 13, und war als Postarbeiter im Arbeitseinsatz.
Seit 1942 in Haft und am 15. Januar 1943 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Brandt am 17. Februar 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Vermutlich weil Brandt als renitenter Gefangener galt, kam er im Sommer 1944 in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als "nicht außenarbeitsfähig" nach Hameln zurückverlegt wurde.
Alfred Brandt starb am 16. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/116). Seit seiner Umbettung am 1. Dezember 1953 befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/C37).

Breyne, Albert Louis Josef

Belgier, wurde am 18. November 1893 in Werwieg im Kreis Ypern in Flandern geboren. Sein Wohnort ist unbekannt. Der Fabrikarbeiter war zuletzt vermutlich als Zwangsarbeiter in Immenbeck Nr. 1 im Kreis Harburg im Einsatz.
Kurz zuvor verurteilt, wurde Breyne am 15. Juli 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Albert Breyne starb am 7. September 1944 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/53). Mit 16 weiteren zumeist ausländischen Zuchthaus-Toten sowie 23 toten Zwangsarbeitern wurde Breyne im März 1972 auf Feld F II umgebettet (F II/230) und erhielt einen beschrifteten Grabstein.