Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
3.11 Die Opfer unter den Kindern
3.11.1 Stadt Hameln und Landkreis Hameln-Pyrmont
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Komarowa, Maria
wurde am 2. Januar 1930 in Klemionowa im Gebiet Orel in der Sowjetunion geboren. Das Mädchen musste auf einem Bauernhof in Ottenstein arbeiten.
Das Kind starb 14jährig am 17. Juli 1944 im Stadtkrankenhaus Hameln an einem „Lungenstau“ und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 28). Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Kondolow, Wladyslaw
wurde am 26. Juli 1943 auf der Domäne Ohsen geboren. Seine Mutter Marja stammte aus Ostrowo in Polen und war zwischen 1940 und 1943 auf Höfen in Thüste und Dehmke als Zwangsarbeiterin im Einsatz, um schließlich auf die Domäne zu kommen.
Das Kind starb nach drei Tagen, am 29. Juli 1943, an „Lebensschwäche“ und wurde vermutlich auf dem örtlichen Friedhof bestattet.
Korenskowa, Lydia
kam am 5. August 1944 im „Ostarbeiterlager“ Kuhbrückenstraße in Hameln als Frühgeburt zur Welt. Ihre Mutter Maria stammte aus Kramatorskaja im Gebiet Stalino in der damaligen Sowjetunion. Sie musste in der Hamelner Rüstungsfabrik Domag arbeiten.
Das Kind, eine Frühgeburt, starb nach zwei Wochen, am 21. August 1944 im „Ostarbeiterlager“. Lydia wurde auf dem Deisterfriedhof, Abt. Kinderfriedhof, bestattet (Nord III /1).
Kostrzewski, Stanislaw
wurde am 6. Juli 1947 vermutlich in Bad Münder geboren. Über die polnische Mutter des Kindes ist nichts bekannt.
Stanislaw starb am 13. September 1947 und wurde auf einem örtlichen Friedhof bestattet. Mit der Umbettung Anfang der 1950er Jahre auf die zentrale „Ehrenstätte für Fremdarbeiter und andere Ausländer“ in Bad Münder hat Stanislaw einen beschrifteten Grabstein erhalten.
Koterba, Theofil
wurde am 20. Dezember 1943 in Hastenbeck geboren. Seine Eltern, die Polen Agnieszka und Tomasz Koterba, stammten aus Kluski im Kreis Wielun und mussten seit 1942 auf Gut Hastenbeck arbeiten.
Das Kind starb am 6. Februar 1945 und wurde auf dem örtlichen Friedhof bestattet (Grab-Nr. 283). Das Grab erhielt einen beschrifteten Grabstein.