Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Bruhn, Heinrich
wurde am 20. April 1889 in Lütjenwestedt im Kreis Rendsburg geboren. Der Landarbeiter wohnte in Hamburg, Rombergstr. 12.
Seit 1943 in Haft, wurde Bruhn am 2. Februar 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Heinrich Bruhn starb wenig später, am 31. März 1944, im Zuchthaus und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.
Bruns, Gustav-Adolf
wurde am 19. Juli 1915 in Rüstringen geboren. Der Werftarbeiter wohnte in Groß Ostiem bei Rüstringen im Kreis Friesland.
Kurz zuvor zusammen mit seinem Vater Theodor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Gustav Bruns zusammen mit seinem Vater am 19. Juli 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Gustav Bruns starb am 1. April 1945 im Zuchthaus – drei Wochen vor seinem Vater. Gustav Bruns wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/21).
Bruns, Theodor Heinrich Bernhard
wurde am 1. Januar 1878 in Wilhelmshaven geboren. Der Rentner wohnte in Groß Ostiem bei Rüstringen im Kreis Friesland.
Kurz zuvor zusammen mit seinem Sohn Gustav-Adolf nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Theodor Bruns zusammen mit seinem Sohn am 19. Juli 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Theodor Bruns starb nach der Befreiung am 25. April 1945 im Zuchthaus – drei Wochen nach seinem Sohn Gustav-Adolf.
Theodor Bruns gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Er wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 28. April) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/101).
Buchart, August
wurde am 11. März 1917 in Dortmund geboren. Der Maschinenarbeiter wohnte in Dortmund, Gutheilstr. 37.
Zwei Wochen zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Buchart am 15. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
August Buchart starb nach der Befreiung am 14. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 17. April 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/123).
Buchhorn, Heinrich Johann
wurde am 26. Oktober 1893 in Closter im Kreis Dannenberg geboren. Der Landwirt wohnte in Schlanze Nr. 6 im Kreis Dannenberg.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Buchhorn kam vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Heinrich Buchhorn starb am 2. April 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/122). Er erhielt im Jahr 1949 einen beschrifteten Grabstein, der in Uelzen – sicherlich im Auftrag seiner Familie – angefertigt wurde.