Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
3.11 Die Opfer unter den Kindern
3.11.1 Stadt Hameln und Landkreis Hameln-Pyrmont
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Kuleta, Stanislaw
wurde am 9. Januar 1945 in Eldagsen geboren. Seine Mutter Maria war Polin und stammte aus Radeszisca im Kreis Dworska. Sie musste in Eldagsen Zwangsarbeit leisten.
Mit seiner Mutter ins Stadtkrankenhaus Hameln gebracht, starb der Säugling am 16. Januar 1945 im Alter von einer Woche an „allg. Schwäche“ und „Ernährungsstörungen“. Stanislaw wurde auf dem Deisterfriedhof, Abt. Kinderfriedhof, bestattet (Nord III /32). Seine Mutter Maria überlebte das Wochenbett nicht. Sie scheint in seinem Grab mit bestattet worden zu sein.
Kutschinska (oder Kutulinska), Katja
wurde am 29. Mai 1944 in Wallensen geboren. Ihre Mutter Maria stammte aus Zmolka im Gebiet Schepetowka in der Sowjetunion und musste seit Juni 1942 auf einem hiesigen Bauernhof arbeiten.
Das Kind starb am 21. Dezember 1944 im Alter von sieben Monaten an „Krämpfen“ und wurde Heiligabend auf dem Gemeindefriedhof Wallensen bestattet.
Kuzenko, Stefan
wurde am 30. Dezember 1946 in einem DP-Lager (englisch: DP-Camps, DP: Displaced Person) in Bennigsen geboren. Die ukrainischen Eltern Zofija und Theodor waren seit 1941/42 in Klein Berkel als Zwangsarbeiter im Einsatz gewesen.
Der Säugling starb am 3. Mai 1947 in Hameln an „Ernährungsstörungen“ und wurde auf dem 'alten Kriegsgefangenenfriedhof' am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 26).
Lebedewa, Ira
wurde am 5. Juni 1939 in Karebij im Kreis Mogilew in Weißrussland geboren. Ihre Mutter Maria musste in der Hamelner Rüstungsfabrik Kaminski arbeiten.
Das fünfjährige Kind kam zusammen mit seiner Mutter Maria am 5. April 1945 beim Artilleriebeschuss Hamelns in einem Splittergraben ums Leben und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF D 20). Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Lentschuk, Wladislaw
wurde am 4. Januar 1945 in Hameln geboren.
Der Säugling, über dessen polnische Mutter nichts bekannt ist, starb vier Wochen später am 31. Januar 1945 in Marienau und wurde auf dem örtlichen Friedhof bestattet.