Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
3.11 Die Opfer unter den Kindern
3.11.3 "Ausweichkrankenhaus" Nienstedt
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Juchno, Olga
wurde am 9. September 1944 vermutlich in Hannover geboren, denn ihre Eltern, Pawlo und Fatiana Juchno, derzeit vermutlich sowjetische Zwangsarbeiter, lebten nach Kriegsende in hannoverschen DP-Lagern in Vinnhorst, Baracke 5 sowie in Stöcken.
Das Kind starb am 24. Mai 1945 im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an einer Lungenentzündung. Olga wurde auf einem nicht genannten Friedhof in Hannover bestattet.
Kanafa, Johann
wurde am 14. August 1943 in Oyle Nr. 25 bei Marklohe im Landkreis Nienburg geboren. Seine ledige Mutter Maria, eine Polin, war dort auf einem Bauernhof als Zwangsarbeiterin im Einsatz.
Der Vater soll ein Deutscher gewesen sein (laut Karsten Straßburg, Hannover, email vom 6.10.2015).
Das Kind starb am 9. Februar 1944 im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt laut Sterbebuch des Krankenhauses an „schwerer Ernährungsstörung“ und „allgemeiner Lebensschwäche“ und dürfte auf dem Friedhof Marklohe beerdigt worden sein.
Karpatschenkow, Anatoli
wurde am 12. April 1944 vermutlich in Hannover geboren, denn seine Eltern, Georgi und Jekaterina Karpatschenkow, mussten als sowjetische Zwangsarbeiter im Lager Hannover-Mühlenberg leben.
Der Säugling starb am 11. August 1944 im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Ernährungsstörung“ und wurde auf dem Friedhof Wettbergen bei Hannover (oder auf dem Seelhorster Friedhof) bestattet.
Kaschuba, Wjeslawa
wurde um den 8. März 1945 geboren, vermutlich in Hannover-Empelde, denn seine polnischen Eltern, derzeit Zwangsarbeiter, lebten nach Kriegsende im DP-Lager Empelde.
Das Kind starb am 27. Juni 1945, nur einen Tag nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Brechdurchfall“ und wurde auf dem Friedhof Empelde bestattet.
Kasus, Sofia
wurde am 12. Januar 1945 in Korzila in Polen geboren. Ihre Eltern, Joseph und Maria Kasus, geb. Mischak, derzeit vermutlich polnische Zwangsarbeiter, mussten nach Kriegsende in Hannover-Letter im in einem DP-„Polenlager“ leben.
Der Säugling starb am 6. August 1945, zwei Wochen nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Kreislaufschwäche“ und wurde auf einem nicht genannten Friedhof in Hannover bestattet.