Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
Schulz, Josephe
Franzose, wurde am 11. Juli 1918 in Metz in Lothringen geboren. Der Lokomotivführer wohnte in Bonnieres im Departement Seine et Oise.
Als Widerstandskämpfer wurde Schulz am 18. April 1944 von einem Kriegsgericht verurteilt.
Wie viele ausländische „Politische“ kam Schulz im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Schulz wurde in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen dürften Schulz nachhaltig geschwächt haben.
Schulz musste am Todesmarsch der Lagerinsassen von Holzen zum Zuchthaus Bützow-Dreibergen teilnehmen. Er wagte die Flucht, die ihn offenbar das Leben kostete.
Josephe Schulz soll mit 14 Kameraden, darunter dem Franzosen Raymond Letrez und dem Belgier Robert Rectem, aus dem Zug gesprungen sein, als dieser in der Nacht vom 6. auf den 7. April 1945 vermutlich zwischen Goslar und Magdeburg wegen alliierter Fliegergefahr langsam fuhr. Die drei genannten und sieben weitere Männer sollen umgekommen und in einem (nicht lokalisierten) Massengrab bestattet worden sein, das von der Bevölkerung noch längere Zeit gepflegt worden sein soll.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Von Holzen nach Bützow-Dreibergen

