Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
Rasser, Roelf
Niederländer, wurde am 22. November 1903 in Pernis bei Rotterdam geboren. Der Bauer wohnte in Pernis, Heijedijk 101.
Im August 1943 in den Niederlanden von einem zivilen Besatzungsgericht nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Roelf Rasser im September 1943 über das Gefängnis Kleve in das Zuchthaus Rheinbach eingeliefert. Als das Zuchthaus vor den heranrückenden Alliierten geräumt wurde, kam er am 16. September 1944 mit einem Sammeltransport mit Hunderten von Leidensgenossen in das Zuchthaus Hameln. Stark abgemagert und unter Asthma leidend, lag er bald im Anstaltslazarett.
Obwohl das zuständige Gericht am 11. November 1944 seine sofortige Entlassung verfügt hatte, weil zwischenzeitlich eine Geldstrafe beglichen worden war, und am 17. Dezember seine Strafe endete, wurde Rasser am Entlassungstag der Gestapo Hannover übergeben, die ihn über ihr Gefängnis in Ahlem oder aber direkt in das „Arbeitserziehungslager“ Lahde/Weser, das KZ der Gestapo Hannover, verschleppte.
Roelf Rasser kam am 2. April, zum Auftakt des Todesmarsches von Lahde ins Gestapo-Gefängnis Hannover-Ahlem, ums Leben; dieser Todeszeitpunkt spricht dafür, dass das Wachpersonal Rasser als einen von vermutlich 27 nicht marschfähigen Häftlingen kurzerhand exekutierte.
Roelf Rasser wurde auf dem Gelände des heutigen Ehrenfriedhofs Lahde-Bierde bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ