Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Dumont, Eugène

Belgier, wurde am 16. April 1895 in Haine-St. Pierre in der wallonischen Provinz Hainaut (Hennegau) geboren. Der Gemeindeangestellte wohnte in Brüssel-Uccle, rue du Papenkasteel 21. Er war verheiratet und hatte drei Kinder.
Die Geheime Feldpolizei nahm Eugène Dumont am 11. August 1942 „bei Nacht und Nebel“ unter dem Vorwurf der Spionage fest und lieferte ihn am 13. August in das zentrale deutsche Wehrmachtsgefängnis Brüssel-St. Gilles ein.
Am 28. August 1942 wurde Eugène Dumont heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Essen verschleppt, womöglich auch für kurze Zeit in das Strafgefangenenlager Esterwegen, ein KZ-artiges Moorlager im Emsland. Das Sondergericht Essen klagte ihn an. Über ein mögliches Urteil ließ sich bislang nichts ermitteln.
Eugène Dumont gehörte zu einem Sammeltransport von zehn NN-Gefangenen, der am 8. September 1943 in Hameln eintraf. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Am 29. April 1944 wurde Eugène Dumont zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen in das von alliierten Bomben nicht bedrohte Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt, den zentralen Zielort für NN-Verschleppte seit Frühjahr 1944 und bis zur Deportation in KZs im Herbst 1944.
Mit Räumung dieses Zuchthauses am 30. Oktober 1944 vor der herannahenden Roten Armee wurde Eugène Dumont auf einen mörderischen Todesmarsch zum KZ Groß Rosen in Niederschlesien gezwungen, den er wie Hunderte seiner zumeist belgischen Leidensgenossen nicht überlebte.
Eugène Dumont soll Ende 1944 oder Anfang Februar 1945 im KZ Groß Rosen umgekommen sein. Möglicherweise starb er aber an einem anderen, unbekannten Ort.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz