Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
Durieux, Francois
Belgier, wurde am 26. Januar 1894 in Landelies in der wallonischen Provinz Hainaut (Hennegau) geboren. Der Regisseur wohnte in Landelies, rue de la station 10.
Als Widerstandskämpfer wohl 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und zunächst in einem deutschen Wehrmachtsgefängnis in Belgien festgehalten, wurde Francois Durieux vermutlich um die Jahreswende 1942/43 heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Francois Durieux mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus dem Gefängnis Bochum in das Zuchthaus Hameln. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Am 29. April 1944 wurde Francois Durieux zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen des genannten Transports in das von alliierten Bomben nicht bedrohte Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt, den zentralen Zielort für NN-Verschleppte seit Frühjahr 1944 und bis zur Deportation in KZs im Herbst 1944.
Mit Räumung dieses Zuchthauses am 30. Oktober 1944 vor der herannahenden Roten Armee wurde Francois Durieux auf einen mörderischen Todesmarsch zum KZ Groß Rosen in Niederschlesien gezwungen, den er wie Hunderte seiner zumeist belgischen Leidensgenossen nicht überlebte.
Francois Durieux starb am 27. November 1944 im KZ Groß Rosen. Als Todesursache notierte die KZ-Verwaltung „Durchfall“, „Herzmuskelschwäche“.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz