Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
1. Die Opfer unter den jüdischen Bürgern
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Freund, Paula, geb. Bernstein
wurde am 13. Juli 1882 als Tochter des Kaufmanns Kusel Bernstein und seiner Ehefrau Esther (Emma) in Hameln geboren.
Ihre fünf Geschwister, die Schwestern Thekla, Hedwig und Else sowie die Brüder Karl und Max, wurden ebenfalls deportiert und ermordet.
Paula Freund lebte vor ihrer Deportation in Düsseldorf.
Von dort wurde sie am 10. November 1941 in das Ghetto Minsk deportiert.
Paula Freund wurde für tot erklärt
Gruppenzugehörigkeit: Juden / Hameln
Friedheim, Gustav
wurde am 8. Juni 1875 in Bad Münder geboren. Gustav Friedheim wohnte in Hannover, Am Taubenfelde 30.
Seit September 1941 musste er im „Judenhaus“ Ellernstraße 16 leben.
Am 15. Dezember 1941 wurde er in das Ghetto Riga deportiert. Der Tag seines Todes ist nicht bekannt. Gustav Friedheim wurde für tot erklärt.
Gruppenzugehörigkeit: Juden / Bad Münder
Friedheim, Hellmuth
wurde am 24. August 1918 in Hildesheim geboren. Er wohnte in Münder.
1939 floh er nach Frankreich und meldete sich zur französischen Fremdenlegion.
Am 2. März 1943 wurde er aus dem Lager Drancy in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Vom 17. Oktober 1943 hat sich eine letzte Nachricht über Hellmuth Friedheim aus dem KZ-Außenlager Jawischowitz erhalten.
Hellmuth Friedheim ist 'verschollen'.
Gruppenzugehörigkeit: Juden / Bad Münder
Friedheim, Henriette (Jettchen), geb. Kanstein
wurde am 9. Oktober 1875 als Tochter des Lehrers Kanstein geboren. Sie war verheiratet mit Carl Friedheim. Die Eheleute hatten vier Kinder, denen die Flucht ins Ausland gelang.
Carl Friedheim war Besitzer des 1899 gegründeten Warenhauses Carl Friedheim & Co in der Bäckerstraße 45.
1933 musste der Geschäftsbetrieb wegen der anhaltenden Boykotte aufgegeben werden. Nach der Geschäftsaufgabe zogen die Eheleute nach Leipzig in ein Altersheim. Im Jahre 1935 starb Carl Friedheim.
Seine Witwe besuchte im Jahre 1937 die nach Palästina emigrierte Tochter, kam aber anschließend nach Deutschland zurück.
Von Leipzig aus wurde die sechsundsechzigjährige Frau am 20. September 1942 in das Altersghetto Theresienstadt deportiert. Sie ist dort am 8. Juli 1944 ums Leben gekommen.
Zur Erinnerung an Henriette Friedheim und ihre Familie wurden am 28. März 2014 vor dem Haus Bäckerstraße 45 sechs Stolpersteine verlegt.
Siehe die Webseite www.stolpersteine.geschichte-hameln.de
Gruppenzugehörigkeit: Juden / Hameln
Friedheim, Hermann
wurde am 14. Januar 1908 in Münder geboren. Er wohnte in Münder in der Obertorstraße 10.
Am 9. November 1938 wurde er in das KZ Buchenwald verschleppt.
Nach seiner Entlassung heiratete Hermann Friedheim Sophie Culp, die mit der Tochter Ingrid ein nicht eheliches Kind in die Familie brachte. Seine Ehefrau und seine Stieftochter sind verschollen und wurden nach dem Krieg für tot erklärt.
Am 6. Juli 1942 wurde Hermann Friedheim mit seiner Ehefrau Sophie und seiner Stieftochter Ingrid von Münder in das „Judenhaus“ Hannover-Ahlem verschleppt und von dort am 2. März 1943 mit Familie in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo Hermann Friedheim am 5. Juli 1943 ermordet wurde.
Gruppenzugehörigkeit: Juden / Bad Münder