Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

1.  Die Opfer unter den jüdischen Bürgern

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Friedheim, Ingrid

wurde am 14. November 1936 in Hameln geboren. Ingrids Mutter war Sophie Culp. Da ihr nichtjüdischer Vater nicht an Heirat dachte, war Ingrid ein uneheliches Kind. Wenigstens scheint ihre Mutter nicht wegen 'Rassenschande' verfolgt worden zu sein.
Auch ihre Mutter und ihre Großmutter wurden deportiert und umgebracht.
1939 heiratete Sophie Culp den Viehhändler Hermann Friedheim und zog mit ihrer Tochter Ingrid zu ihrem Mann nach Bad Münder. Sie trug nun den Namen des Stiefvaters.
Am 6. Juli 1942 musste Ingrids Eltern mit ihrer Tochter von ihrem Wohnort Münder nach Hannover in das Ahlemer „Judenhaus“ ziehen.
Am 2. März 1943 wurde Ingrid Friedheim im Alter von 6 Jahren zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater aus Hannover-Ahlem in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Sie gilt als verschollen.

Zur Erinnerung an Ingrid Culp und ihre Familie wurden am 26. November 2013 vor dem Haus Neue Marktstraße 14 drei Stolpersteine verlegt.

Seit 2021 erinnert eine Straße im Neubaugebiet Breslauer Allee/Rennacker an das jüdische Holocaustopfer Ingrid Friedheim.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Friedheim, Sally

wurde am 29. September 1876 in Münder geboren.
Er wohnte in Dresden.
Nachdem Sally Friedheim am 28. Mai 1942 im Polizeigefängnis Dresden inhaftiert worden war, wurde er dort am 12. Juni 1942 ermordet.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Bad Münder

Friedheim, Sophie, geb. Culp

wurde am 28. November 1909 als Tochter von Benjamin und Rosa Culp in Soest geboren. Sophie Culp lernte Näherin: sie hatte eine uneheliche Tochter, Ingrid.
Auch Ingrid und ihre Mutter Rosa Culp wurde deportiert.
Sophie Culp lebte mit ihrer kleinen Tochter Ingrid bei ihrer Mutter, zuletzt in der Neuen Marktstraße 14. Am 26. August 1939 heiratete sie den Viehhändler Hermann Friedheim aus Münder und zog anschließend mit ihrer Tochter zu ihrem Ehemann.
Von Münder wurde die Familie am 6. Juli 1942 in das „Judenhaus“ in Hannover-Ahlem gezwungen.
Aus Hannover-Ahlem wurde die dreiunddreißigjährige Sophie Friedheim zusammen mit ihrem Ehemann und ihrer kleinen Tochter am 2. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Sie wurde für tot erklärt.

Zur Erinnerung an Sophie Friedheim, geb. Culp, und ihre Familie wurden am 26. November 2013 vor dem Haus Neue Marktstraße 14 drei Stolpersteine verlegt.
Siehe die Webseite www.stolpersteine.geschichte-hameln.de.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Friedheim, Willi

wurde am 10. März 1877 (oder 1897) in Münder geboren.
1939 oder früher gelang ihm die Flucht nach Frankreich.
Nach der Okkupation Frankreichs durch NS-Deutschland 1940 wurde Willi Friedheim zu einem unbekannte Zeitpunkt festgenommen und in das „Sammel- und Durchgangslager“ Drancy nordöstlich von Paris verschleppt, von dem aus die Mehrzahl der französischen Juden und anderer Verfolgter nach Auschwitz und andere Todeslager transportiert wurden.
Willi Friedheim wurde am 4. März 1943 in das Vernichtungslager Majdanek bei Lublin deportiert und dort ermordet.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Bad Münder

Gaenzel, Erich

wurde am 16. Februar 1915 in Warschau geboren und wohnte in Berlin, Hirtenstr. 12a.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 17. Dezember 1941 bis 13. November 1942.
Gaenzel war Häftling im KZ Auschwitz und seit Ende Januar 1945 im KZ Buchenwald. Dort ist er verschollen.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln