Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
1. Die Opfer unter den jüdischen Bürgern
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Johannsen, Meta, geb. Israelsohn
wurde am 27. Juni 1892 in Vörden, Kreis Höxter, geboren. Sie wohnte in Pyrmont und Hannover.
Am 15. Dezember 1941 wurde sie aus Hannover in das Ghetto Riga deportiert und ist dort verschollen.
Gruppenzugehörigkeit: Juden / Bad Pyrmont
Jonas, Albert
wurde am 18. Oktober 1871 in Tündern bei Hameln geboren. Seine Eltern waren Alexander und Veilchen Jonas aus Tündern. Albert Jonas heiratete Bertha Jonas, geb. Rothenberg. Die Eheleute hatten drei Kinder, von denen nur dem Sohn Arthur die Emigration gelang.
Aus seiner Familie wurden deportiert seine Geschwister Emilie und Paul, seine Ehefrau Bertha sowie seine Töchter Else und Anneliese.
Albert Jonas war von Beruf Viehhändler. Seit 1900 lebte er in der Wendenstraße 10, seit 1929 in der Baustraße 16.
Am 9. November 1938 nahm die Hamelner Polizei Albert Jonas zusammen mit seinem Sohn Arthur und anderen jüdischen Männern in „Schutzhaft“ und sperrte ihn in das Gefängnis des Amtsgerichts. Anderntags wurde er in das Gestapo-Gefängnis Hannover verschleppt und von dort in das Konzentrationslager Buchenwald.
Im Juli 1939 erfolgte der Umzug in das spätere „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13. Mit den Eheleuten lebte hier die Tochter Else und bald auch Emilie Jonas.
Albert Jonas wurde im Alter von 70 Jahren am 23. Juli 1942 zusammen mit seiner Ehefrau von Hameln aus über Hannover-Ahlem in das Altersghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb Albert Jonas wenige Tage nach seiner Einlieferung am 13. August 1942, am selben Tage wie seine Schwester Emilie.
Zur Erinnerung an Albert Jonas und seine Familie wurden am 26. November 2013 vor dem Haus Baustraße 16 fünf Stolpersteine verlegt.
Siehe die Webseite www.stolpersteine.geschichte-hameln.de
Gruppenzugehörigkeit: Juden / Hameln
Jonas, Alice
wurde am 8. Januar 1908 in Tündern bei Hameln geboren. Ihr Vater war Isidor Jonas.
Ihre Schwester Hildegard Jonas, verh. Nußbaum, wurde ebenfalls deportiert.
Die ledige Frau lebte bei ihrer Tante Emilie Jonas in Tündern Am Werder 16. Sie soll psychisch krank gewesen sein.
Am 4. Dezember 1939 zog Alice Jonas zu ihrer Schwester Hildegard Nußbaum nach Hannover in die Scholvinstraße 12.
Ab September 1941 wurde dieses Haus von der hannoverschen Stadtverwaltung als „Judenhaus“ genutzt.
Die 33jährige Alice Jonas wurde am 15. Dezember 1941 von Hannover aus in das Ghetto Riga deportiert. Der Tag ihres Todes ist nicht bekannt.
Gruppenzugehörigkeit: Juden / Tündern
Jonas, Anneliese
wurde am 5. Juni 1908 in Hameln geboren. Ihre Eltern waren der Viehhändler Albert Jonas und seine Frau Bertha.
Ihre Eltern wurden beide deportiert, von ihren beiden Geschwistern außerdem Else Jonas, verh. Birnbaum.
Anneliese Jonas war gelernte Stenotypistin und Kontoristin. Sie lebte bis 1938 bei ihren Eltern in der Baustraße 16. Seit dem 29. November 1939 war Anneliese Jonas in Bielefeld gemeldet und arbeitete dort als Sekretärin der jüdischen Gemeinde.
Anneliese Jonas wurde im Alter von 35 Jahren am 28. Juni 1943 aus Bielefeld in das Altersghetto Theresienstadt deportiert und am 5. Oktober 1943 weiter in das Vernichtungslager Auschwitz. Hierbei handelte es sich um einen Transport von Kindern aus Bialystok, den sie zusammen mit einem Arzt als Helferin begleitete. Anneliese Jonas gilt als verschollen.
Zur Erinnerung an Anneliese Jonas und ihre Familie wurden am 26. November 2013 vor dem Haus Baustraße 16 fünf Stolpersteine verlegt.
Siehe die Webseite www.stolpersteine.geschichte-hameln.de
Gruppenzugehörigkeit: Juden / Hameln
Jonas, Bertha, geb. Rothenberg
wurde am 26. April 1873 in Stadtoldendorf geboren. Ihr Ehemann war der Viehhändler Albert Jonas, ihre Schwester Rosette, die Ehefrau von Alberts Bruder Paul. Die Eheleute hatten drei Kinder, von denen nur dem Sohn Arthur im Jahre 1939 die Emigration gelang.
Aus der Familie von Bertha Jonas wurden deportiert ihr Ehemann Albert, ihre Töchter Else (verh. Birnbaum) und Anneliese sowie ihre Schwester Rosette Jonas, geb. Rothenberg.
Seit 1900 lebten die Eheleute in der Wendenstraße 10, von 1929 an in der Baustraße 16.
Im Juli 1939 erfolgte der Umzug in das spätere „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13; hier lebten die Eheleute zusammen mit ihrer Tochter Else und Emilie Jonas.
Bertha Jonas wurde am 23. Juli 1942 zusammen mit ihrem Ehemann von Hameln aus über Hannover-Ahlem in das Altersghetto Theresienstadt deportiert. Wenige Tage nach der Ankunft starb dort ihr Mann.
Bertha Jonas überlebte noch zwei Jahre in Theresienstadt und starb dort am 25. Juli 1944.
Zur Erinnerung an Bertha Jonas und ihre Familie wurden am 26. November 2013 vor dem Haus Baustraße 16 fünf Stolpersteine verlegt.
Siehe die Webseite www.stolpersteine.geschichte-hameln.de
Gruppenzugehörigkeit: Juden / Hameln