Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

1.  Die Opfer unter den jüdischen Bürgern

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Katzenstein, Walter

wurde am 2. Oktober 1889 in Bodenwerder, Große Straße 24, geboren. Er wohnte in Bodenwerder.
Nach seiner Emigration nach Frankreich wurde er infolge der deutschen Okkupation 1940 in das KZ Drancy verschleppt und von dort am 17. August 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Der Tag seines Todes ist nicht bekannt.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Bodenwerder

Kaufmann, Max

wurde am 24. Oktober 1903 in Sennfeld im Kreis Mosbach geboren und wohnte in Hannover, Burgstr. 20.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 9. Juli 1941 bis 13. November 1942.
Im KZ Auschwitz wurde Kaufmann am 2. Januar 1944 ums Leben gebracht.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Keyser, Berta

wurde am 30. Dezember 1906 in Hameln geboren. Ihre Eltern waren Salomon und Emma Keyser. Berta Keyser blieb unverheiratet.
Aus ihrer Familie wurden ihre Eltern sowie zwei ihrer sechs Geschwister (Rosa Schenk und Selma Gottschalk) deportiert.
Berta Keyser wohnte im elterlichen Hause Ritterstraße 1.
Im Juli 1939 ging sie mit ihren Eltern in die Niederlande. Ihr letzter Wohnsitz war Amsterdam, Sloestraat 6.
Berta Keyser wurde am 10. Dezember 1943 in das KZ Westerbork verschleppt. Am 25. Januar 1944 wurde die 37jährige Frau aus Westerbork in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Als ihr Todestag gilt der 28. Januar 1944.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Keyser, Emma, geb. Goldmann

wurde am 20. Mai 1865 in Bösingfeld geboren. Emma Keyser heiratete den niederländischen Bürger Salomon Keyser und hatte mit ihm sieben Kinder. Einer der Söhne, Willy, starb als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg in Russland.
Ihr Ehemann und drei ihrer Kinder (Rosa Schenk, Selma Gottschalk und Berta Keyser) wurden ebenfalls deportiert.
Ende des 19. Jahrhunderts kam die Familie Keyser nach Hameln. Sie lebte im Hause Ritterstraße 1, in dem sich auch das Kleidergeschäft von Salomon Keyser befand.
Im Juli 1939 emigrierte die Familie in die Niederlande.
Emma Keyser wurde aus den Niederlanden über das KZ Westerbork am 20. Juli 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert. Als ihr Todesdatum gilt der 23. Juli 1943.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Keyser, Salomon

wurde am 18. Februar 1857 in Schoonhoven in der niederländischen Provinz Zuid-Holland geboren. Er heiratete Emma Goldmann aus Bösingfeld. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor. Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Eheleute nach Hameln. Hier begründete Salomon im Hause Ritterstraße 1 ein Geschäft für Kleiderkonfektion und Schuhwaren.
Im Jahre 1933 wurde das Geschäft von Salomon Keyser mehrmals demoliert. Wegen der anhaltenden Boykotte verpachtete Keyser das Geschäft zunächst, um es 1939 schließlich zu verkaufen.
Weil er nach wie vor die niederländische Staatsbürgerschaft hatte, lag es für Salomon Keyser nahe, nach Holland zu gehen. Im Juli 1939 verließen die Eheleute Hameln.
Salomon Keyser wurde im Alter von 86 Jahren in das niederländische KZ Westerbork verschleppt. Bevor er in eines der Vernichtungslager im Osten deportiert werden konnte, starb er dort am 9. Mai 1943.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln