Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

1.  Die Opfer unter den jüdischen Bürgern

Seite 45 von 69 Seiten - 342 Einträge
 

Liepold, Ludwig

wurde am 2. Juli 1887 in Alsenz im Kreis Rockenhausen/Rheinpfalz geboren und wohnte in Eldagsen, Kirchstr. 1.
Er war als „Schutzhäftling“ Insasse im Strafgefängnis Hameln vom 25. Juni bis 30. August 1933.
Am 26. März 1942 wurde Liepold in das Ghetto Warschau deportiert und ist dort verschollen.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Lilienthal, Emma Esther, geb. Frank

wurde am 18. Juli 1869 in Hameln geboren. Sie lebte in Hameln und Berlin.
Emma Esther Lilienthal wurde im Alter von 73 Jahren am 28. August 1942 Jahren aus Berlin in das Altersghetto Theresienstadt deportiert. Dort verstarb sie am 13. Oktober 1942.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Lindner, Ernst

wurde am 11. März 1893 in Halle geboren.
Er dürfte ein Sohn des Geschäftsmanns Louis Lindner gewesen sein, der Bodenwerder nach dem Tod seiner Frau 1937 verließ und nach Düsseldorf zog.
Ernst Lindner wohnte ebenfalls in Düsseldorf.
Ihm gelang am 3. März 1939 noch die Flucht nach Belgien. Nach der deutschen Okkupation wurde er in das südwestfranzösischen Internierungslager Sant Cyprien deportiert.
Dort verliert sich seine Spur, so dass er für tot erklärt wurde.
Dass Ernst Lindner zu den jüdischen Deutschen gehörte, die im August 1942 aus Südwestfrankreich nach Auschwitz verschleppt wurden, ist möglich, aber nicht belegbar.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Bodenwerder

Lindner, Louis

wurde am 29. Mai 1850 in Hehlen geboren. Er war Geschäftsmann in Halle und Bodenwerder, Große Straße 49. Nach dem Tod seiner Frau im Jahre 1937 verließ er Bodenwerder, ging nach Düsseldorf und wohnte dort in der Grafenberger Allee 78.

Louis Lindner wird der Vater von Ernst Lindner gewesen sein; denn Ernst wurde 1893 in Halle geboren und wohnte bis 1939 ebenfalls in Düsseldorf. Ernst Lindner gelang im März noch die Flucht nach Belgien, wurde aber nach der deutschen Okkupation des Landes 1940 in das südwestfranzösische Internierungslager Saint Cyprien deportiert. Dass Ernst Lindner zu den jüdischen Deutschen gehörte, die im August 1942 aus Südwestfrankreich nach Auschwitz verschleppt wurden, ist möglich, aber nicht belegbar.
Im selben Jahr, am 15. Juli 1942, nahm sich Louis Lindner im Alter von 92 Jahren das Leben, unmittelbar vor der für den 21. Juli 1942 geplanten Deportation in das Altersghetto Theresienstadt.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Bodenwerder

Löbl, Otto

wurde am 13. Mai 1900 in Budau im Kreis Eger im Sudetenland geboren und wohnte in Wattenbach im Bezirk Kassel.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 4. September 1940 bis 18. September 1942.
Im KZ Mauthausen wurde Löbl am 11. Oktober 1942 umgebracht.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln