Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

1.  Die Opfer unter den jüdischen Bürgern

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Löwenstein, Selma

wurde am 10. September 1879 in Herford geboren. Ihre Eltern waren Selig und Emilie Löwenstein. Adele Löwenstein war die jüngere Schwester von Adele Löwenstein. Wie diese blieb sie unverheiratet. Selma Löwenstein lebte mit ihren Eltern und ihrer Schwester seit 1900 in Hameln. Nach dem Tode der Eltern wohnten die Schwestern seit 1940 in der Domeierstraße 22. Die beiden Frauen waren ohne Beruf und bezogen zeitweise Wohlfahrtsunterstützung.
Am 15. Januar 1941 mussten Selma und Adele Löwenstein in das „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13 ziehen.
Die 63jährige Selma Löwenstein wurde am 31. März 1942 zusammen mit ihrer Schwester in das Ghetto Warschau deportiert. Sie gilt als verschollen.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Löwenstein, Wilhelm

wurde am 28. Dezember 1882 in Hameln geboren. Seine Eltern waren Moses und Sara Löwenstein, seine Ehefrau Rosa, geb. Oberschützki.
Von den beiden Töchtern der Eheleute Inge und Margarete überlebte nur Inge.
Im Ersten Weltkrieg war Wilhelm Löwenstein Soldat. Die Eheleute lebten zunächst in Paderborn, seit 1924 in Hameln am Kastanienwall 22. Von Hameln zogen sie 1933 nach Essen.
Der neunundfünfzigjährige Wilhelm Löwenstein wurde am 15. Juni 1942 zusammen mit seiner Ehefrau Rosa über Düsseldorf in das Vernichtungslager Sobibor deportiert. Er gilt als verschollen.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Lübeck, Jacob

wurde am 13. Februar 1881 in Hamburg geboren und wohnte in Hamburg, Schmuckstr. 9.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 25. September 1940 bis 23. Februar 1941.
Im KZ Dachau wurde Jacob Lübeck am 15. Mai 1942 umgebracht.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Mandel, Leopold

wurde am 6. September 1904 in Aachen geboren und wohnte in Chemnitz, Schillerstr. 3.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 4. September 1940 bis 8. Juni 1941.
Zuvor in Sachsenhausen, Dachau und Groß Rosen, wurde Mandel am 19. Oktober 1942 in das KZ Auschwitz verschleppt. Dort ist er verschollen.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Marcus, Erna, geb. Lehmann

wurde am 3. Juni 1883 in Ahrensburg geboren. Sie war verheiratet mit Moritz Moses Marcus.
Der einzigen Tochter Ruth, verheiratete Hesse, gelang die Flucht ins Ausland.
Die Eheleute Marcus wohnten bis spätestens 1935 in Hameln in der Osterstraße 13. Von dort zogen sie nach Hamburg, Isestraße 9.
Erna und Moritz Marcus wurden gezwungen, in das 'Judenhaus' Bornstraße 22 umzuziehen.
Erna Marcus wurde mit ihrem Ehemann am 15. Juli 1942 von Hamburg in das Altersghetto Theresienstadt deportiert. Die 60jährige wurde am 15. Mai 1944 mit ihrem Ehemann von Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt. Erna Marcus gilt als verschollen.

Zur Erinnerung an Erna Marcus und ihrer Familie wurden am 29. Januar 2015 vor dem Haus Osterstraße 13 drei Stolpersteine verlegt.
Siehe die Webseite www.stolpersteine.geschichte-hameln.de

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln