Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

1.  Die Opfer unter den jüdischen Bürgern

Seite 53 von 69 Seiten - 342 Einträge
 

Nußbaum, Hildegard, geb. Jonas

wurde am 4. Februar 1896 in Hameln als Tochter von Isidor und Sophie Jonas geboren.
Ihre jüngere unverheiratete Schwester Alice Jonas wurde mit ihr deportiert.
Hildegard lebte zunächst bei den Eltern in der Mühlenstraße 2, später zog die Familie nach Tündern.
Seit dem 17. November 1936 war Hildegard in Hannover, Scholvinstraße 12 – seit September 1941 „Judenhaus“ – gemeldet. Am 4. Dezember 1939 holte sie ihre kranke Schwester Alice von Tündern zu sich nach Hannover, um für sie zu sorgen.
In erster Ehe war Hildegard mit Julius Rosenberg verheiratet; aus dieser Ehe stammte der am 6. April 1917 geborene Sohn Helmuth. Ihre zweite Ehe mit Max Nußbaum ging sie am 12. November 1941 in Hannover ein, unmittelbar vor ihrer Deportation.
Die 45jährige Hildegard Nußbaum wurde zusammen mit ihrer Schwester Alice, ihrem Mann Max und ihrem Sohn Helmuth Rosenberg am 15. Dezember 1941 aus Hannover über Ahlem in das Ghetto Riga deportiert. Der Tag ihres Todes ist nicht bekannt.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Nußbaum, Ludwig

wurde am 29. Juli 1888 in Zeitlofs, Bayern, geboren. Seine Ehefrau war Else Nußbaum.
Nach dem 9. November 1938 wurde er in das KZ Buchenwald verschleppt und musste nach seiner Entlassung in Ottenstein Zwangsarbeit leisten.
Am 23. Juni 1939 nahm sich Ludwig Nußbaum in Ottenstein das Leben.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Ottenstein

Oppenheimer, Ida

wurde am 6. September 1864 als Tochter der Eheleute Hermann und Henriette Oppenheimer in Hameln geboren. Ida Oppenheimer blieb unverheiratet. Die als Klavierlehrerin und Liedbegleiterin in Hameln hochgeschätzte Frau lebte zusammen mit ihrem Bruder, dem Musikalienhändler Wilhelm Oppenheimer, in der Bäckerstraße 58.
Die Wohnung in der Bäckerstraße 58 musste sie am 1. August 1941 verlassen und in das „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13 ziehen.
Die 78jährige Ida Oppenheimer wurde am 23. Juli 1942 von Hameln aus über Hannover-Ahlem in das 'Altersghetto' Theresienstadt deportiert. Sie starb dort am 24. April 1943.

Zur Erinnerung an Ida Oppenheimer wurde am 28. März 2014 vor dem Haus Bäckerstraße 58 ein Stolperstein verlegt.
Siehe die Webseite www.stolpersteine.geschichte-hameln.de

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Perlstein, Ella van, geb. Israel

wurde am 7. Dezember 1868 in Bad Pyrmont geboren. Sie war mit Gabriel van Perlstein verheiratet und wohnte in Köln.
Sie wurde an einem unbekannten Deportationsort ermordet.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Bad Pyrmont

Philipp, Alex

wurde am 22. September 1881 in Köln geboren und wohnte in Köln, Ursulagartenstr. 18.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 21. Dezember 1941 bis 13. November 1942.
Am 22. Mai 1943 wurde Philipp in das KZ Auschwitz deportiert. Dort ist er verschollen.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln