Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
1. Die Opfer unter den jüdischen Bürgern
1.2.8 Jüdische Bürger aus Duingen
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Bienheim, Hulda, geb. Grunsfeld
wurde am 24. September 1872 im nordhessischen Hebenshausen geboren. Sie war die Ehefrau von Martin Bienheim. Als letzte jüdische Bewohnerin Duingens verließ sie den Ort am 4. Januar 1937 und zog nach Hannover in die Kronenstraße 37a zu ihrem Sohn Walter, der Duingen kurz vorher verlassen hatte. Ende August 1939 ging sie von Hannover zu Verwandten nach Petershagen bei Minden, später nach Bremen zur Tochter Anna Grünberg.
Am 24. Mai 1940 war Hulda Bienheim wieder zurück in Hannover, jetzt im jüdischen Altersheim in der Ellernstraße 16, das im September 1941 zum „Judenhaus“ erklärt wurde.
Von dort wurde sie am 15. Dezember 1941 im Alter von 69 Jahren in das Ghetto Riga deportiert. Der Tag ihres Todes ist nicht bekannt.
Binheim, Jeanette
wurde als Tochter von Levi Selig und Helene am 7. Mai 1863 in Duingen geboren. Die unverheiratete Frau wohnt im westfälischen Lippstadt. 1933 (oder 1939) zog sie nach Bielefeld, wo sie in der Stapenhorststr. 35 lebte.
Die 79 Jahre alte Frau wurde am 28. Juli 1942 aus Bielefeld in das Ghetto Theresienstadt verschleppt und von dort am 23. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka geschafft. Dort ist sie verschollen.
Binheim, Martha
wurde am 14. September 1888 als Tochter von Hermann und Regina und Schwester von Oskar in Duingen geboren. Die unverheiratete Frau wohnte bis 1938 in Sarstedt, Kreis Hildesheim, zog im Juni 1938 nach Hannover und hat hier von Ende 1938 bis Dezember 1941 im Haus Braunauerstr. 24 gewohnt.
Von dort wurde sie am 15. Dezember 1941 in das Ghetto Riga verschleppt. Der Tag ihres Todes ist nicht bekannt.
Binheim, Oskar
wurde am 14. Dezember 1883 als Sohn von Hermann und Regina und Bruder von Martha in Duingen geboren.
Er wohnte in Fulda und wurde am 9. Dezember 1941 aus Kassel in das Ghetto Riga deportiert. Der Tag seines Todes ist unbekannt.
Cohn, Alice, geb. Jacobsohn
wurde am 30. Dezember 1906 in Duderstadt geboren.
Sie wohnte in Duderstadt und Duingen.
Vor dem 16. Mai 1934 gelang ihr die Flucht in die Niederlande.
Knapp drei Jahre nach der Okkupation der Niederlande durch NS-Deutschland, am 20. Mai 1943, wurde Alice Cohn in das Sammellager Westerbork verschleppt und von dort am 25. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert.
Als ihr Todesdatum gilt der 28. Mai 1943.