Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

3.11  Die Opfer unter den Kindern

3.11.1  Stadt Hameln und Landkreis Hameln-Pyrmont

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Petrow, Dimitri

wurde am 19. Mai 1941 in Nowaja im Kreis Leningrad in Rußland geboren. Seine Mutter Marija musste seit Mai 1943 bei einem Pyrmonter Gastwirt arbeiten und seit Juni 1943 in der Hamelner Rüstungsfabrik Domag.
Das Kind starb am 28. Mai 1944 im „Ostarbeiterlager“ Kuhbrückenstraße im Alter von drei Jahren an „Krämpfen“ und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 14). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Polak-Bakker, Gertrude Wilhelmina

wurde am 21. März 1944 in Utrecht in den Niederlanden geboren.
Ihre Mutter dürfte in Voremberg im Arbeitseinsatz gewesen sein, denn der Säugling starb am 27. Oktober 1944 in Voremberg und wurde auf dem Gemeindefriedhof bestattet (Grab-Nr. 164).

Proc, Walentina

wurde am 26. April 1945 in Hameln geboren. Ihre Eltern, die Sowjetbürger Iwan und Rosa Proc, waren als Zwangsarbeiter in einer Afferder Mühle beschäftigt gewesen.
Der Säugling starb am 2. Mai 1945 im Kreiskrankenhaus Wilhelmstraße an „Lebensschwäche“ und wurde vermutlich auf dem Friedhof Wehl bestattet.

Prokain, Stefan

wurde am 9. Januar 1945 geboren. Seine ledige Mutter Elisabeth galt derzeit als „Volksdeutsche“ und stammte aus Krickerhan in Polen. Vermutlich arbeitete sie als Hausgehilfin in Hameln. Vater dürfte der Pole Stefan Molnar gewesen sein, den Elisabeth am 20. Mai 1945 in Hameln heiratete. Das Paar soll nach Brasilien ausgewandert sein.
Der Säugling starb am 8. Mai 1945 im Stadtkrankenhaus Hameln und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C Ia/19).

Pryslak, Marie

kam am 2. Februar 1945 in Behrensen tot zur Welt. Ihre namentlich nicht bekannte Mutter, die aus der Sowjetunion kam, dürfte hier Zwangarbeiterin gewesen sein. Das Kind wurde auf dem örtlichen Friedhof bestattet.