Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
3.11 Die Opfer unter den Kindern
3.11.1 Stadt Hameln und Landkreis Hameln-Pyrmont
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Stotionow (oder Soktoinow), Boris
wurde am 3. August 1943 in Oldendorf geboren. Seine Mutter Alexandra stammte aus Kursk in Rußland und musste seit Juni 1942 auf einem hiesigen Bauernhof arbeiten.
Das Kind starb am 25. April 1945 im Alter knapp zwei Jahren. Ob Boris in Oldendorf oder Hameln bestattet wurde, ist ungeklärt.
Suchodolska, Irene
wurde am 26. November 1944 in Hameln geboren. Ihre ledige Mutter Maria war nach dem 13. August 1942 aus Zbaraz im Kreis Tarnopol nach Brevörde zum Einsatz als Landarbeiterin verschleppt worden. Das Kind wurde nur vier Wochen alt.
Irene starb am 23. Dezember 1944 in Brevörde und wurde auf dem örtlichen Friedhof bestattet.
Suschtschenko, Jurij
kam am 24. Dezember 1944 in Hameln als Frühgeburt zur Welt. Seine Mutter Olga kam vermutlich aus der Ukraine. Sie war im „Südlager“, Kuhbrückenstraße 17, untergebracht und musste in der Hamelner Rüstungsfabrik Domag arbeiten.
Der Säugling starb nach nur einem Tag, am 25. Dezember 1944, im Krankenhaus Hameln an „Lebensschwäche“ und wurde auf dem Deisterfriedhof, Abt. Kinderfriedhof, bestattet (Nord III /27).
Szolmirowez, Wanda
wurde am 5. Dezember 1932 in Kaloschiza im Kreis Mogilew in Weißrußland geboren. Sie kam gemeinsam mit ihren Eltern, den Sowjetbürgern Paulina und Wincenty Szolmirowez, zur Futtermittel-Fabrik Granum in Hameln-Wangelist und musste dort vermutlich Zwangsarbeit leisten.
Zusammen mit ihrem Vater wurde das zwölfjährige Kind am 5. April 1945 beim Artilleriebeschuss Hamelns in einem Splittergraben bei der Tündernschen Warte tödlich verletzt. Wanda wurde mit ihrem Vater auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl in einem gemeinsamen Grab bestattet (Feld KGF D 18). Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Szymanska, Maria
wurde am 26. August 1945 in Hameln geboren. Ihre Mutter Bronislawa stammte aus Kranow im Kreis Turek, Polen, und hatte seit März 1943 auf einem Hof in Lachem Zwangsarbeit leisten müssen.
Der Säugling starb am 13. November 1945 im Alter von knapp drei Monaten im DP-Lager Linsingen-Kaserne an Tuberkulose und „Ernährungsstörungen“ und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 19). Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.