Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

3.11  Die Opfer unter den Kindern

3.11.1  Stadt Hameln und Landkreis Hameln-Pyrmont

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Drozdz, Jozef

wurde am 14. März 1944 auf der Domäne Grohnde geboren. Seine Mutter Genovefa stammte aus Myszkowice im Kreis Turek, Polen, und musste seit Mai 1940 auf der Domäne arbeiten.
Das Kind starb am 29. Juli 1945 im Alter von einem Jahr an einer Lungenentzündung und wurde vermutlich auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt.

Faltynowski, Kazimiersz

wurde am 24. August in einem nicht genannten Jahr geboren. Die Eltern des Jungen, die Polen Stanislaw und Marta, geb. Markowski, stammten aus dem westpreußischen Kreis Straßburg und mussten für die Deutsche Reichsbahn in Hameln arbeiten sowie in der „Eisenbahnerbaracke“ Deisterstraße 115 wohnen.
Das Kind starb am 23. Februar 1943 an Tuberkulose und wurde vermutlich auf dem Friedhof Wehl bestattet.

Futorska-Michalczyk, Jan

wurde am 10. April 1945 in Königsförde geboren und am 10. Mai 1945 unter dem Nachnamen des polnischen Vaters, Michalczyk, getauft. Seine Mutter Paraska, eine ethnische Ukrainerin, stammte aus dem galizischen Kreis Tarnopol und war seit 1942 in Königsförde als Zwangsarbeiterin zum Einsatz gekommen.
Das Kind starb am 4. Dezember 1945 im Alter von acht Monaten an „Ernährungsstörungen“ und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 20). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Gajer, Franciszek

wurde am 12. November 1942 geboren. Sein Vater Aloizy heiratete die Mutter, Helena Daktera, kurz nach der Befreiung. Die Einsatzorte der beiden Polen als Zwangsarbeiter sind nicht bekannt.
Das Kind starb am 4. März 1946 im polnischen DP-Lager „Auf der Höhe“ an Diphtherie und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 23). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Gorniak, Stanislaw

wurde am 26. November 1940 im Kreiskrankenhaus Hameln geboren. Seine ledige Mutter Maria stammte aus Zajaczkow im Kreis Ilza in Polen. Sie arbeitete schon vor dem Krieg in Detmold. Seit 6. März 1940 war sie in Herkendorf bei einem Bauern im Arbeitseinsatz. Vater wird Jan Dobron gewesen sein, der bei demselben Bauern arbeiten mußte und den Maria kurz nach Kriegsende heiratete. Das wohl bereits todkranke Kind wurde am 3. April 1941 getauft, wofür die Genehmigung der Kreisbehörde eingeholt werden mußte.
Stanislaw starb am 9. April 1941 in Halvestorf und wurde auf dem örtlichen Friedhof bestattet.