Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

Seite 47 von 131 Seiten - 655 Einträge - 671 Opfer
 

Karpatschenkow, Anatoli

wurde am 12. April 1944 vermutlich in Hannover geboren, denn seine Eltern, Georgi und Jekaterina Karpatschenkow, mussten als sowjetische Zwangsarbeiter im Lager Hannover-Mühlenberg leben.
Der Säugling starb am 11. August 1944 im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Ernährungsstörung“ und wurde auf dem Friedhof Wettbergen bei Hannover (oder auf dem Seelhorster Friedhof) bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt

Kartusiewicz, Halina

wurde am 6. August 1925 geboren. Ihr Geburts- und Wohnort sowie ihr Einsatzort als Zwangsarbeiterin sind nicht bekannt.
Kartusiewicz starb am 25. Oktober 1945 in Hameln an einer Alkoholvergiftung und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF D 84). Auf diesem Areal ist ihr beschrifteter Grabstein erhalten.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Polen

Kaschuba, Wjeslawa

wurde um den 8. März 1945 geboren, vermutlich in Hannover-Empelde, denn seine polnischen Eltern, derzeit Zwangsarbeiter, lebten nach Kriegsende im DP-Lager Empelde.
Das Kind starb am 27. Juni 1945, nur einen Tag nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Brechdurchfall“ und wurde auf dem Friedhof Empelde bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt

Kassatkin, Lew

wurde am 22. Juli 1915 geboren. Sein Heimatort ist nicht bekannt. Er war Leutnant der Roten Armee.
Als Kriegsgefangener in Salzhemmendorf gehörte Lew Kassatkin zu einem Offizierskommando, das im Steinbruch des ortsansässigen Dolomitsteinwerkes arbeiten musste und in einem werkseigenen Lager untergebracht war.
Am 4. Oktober 1943 wurde Lew Kassatkin „auf der Flucht“ erschossen und anderntags „am Weg nach dem Limberg“, nördlich des Eingangs des Steinbruchs, bestattet. Auf diesem Gelände, das derzeit zum Dolomitwerk gehörte, wurden zwischen 1942 und 1944 sieben Kriegsgefangene beerdigt, die Gräber entsprechend dem Zeitpunkt ihrer Anlage durchnummeriert. Lew Kassatkin lag in „Grab Nr. 5“.
Das Gräberareal lag derzeit auf Werksgelände. Heute ist das Gelände bewaldet und die Grabstätten sind nicht mehr kenntlich.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Sowjetbürger

Kasus, Sofia

wurde am 12. Januar 1945 in Korzila in Polen geboren. Ihre Eltern, Joseph und Maria Kasus, geb. Mischak, derzeit vermutlich polnische Zwangsarbeiter, mussten nach Kriegsende in Hannover-Letter im in einem DP-„Polenlager“ leben.
Der Säugling starb am 6. August 1945, zwei Wochen nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Kreislaufschwäche“ und wurde auf einem nicht genannten Friedhof in Hannover bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt