"Erinnerungsort Zwangsarbeit" am Weserufer in Hameln
Edmund Bednarek
Janina Bartos
Marija Sapliwaja
Marianna Matusiak
Merem Ibragimowa
Helena Wojcinska und weitere Kinder
Jozef Butniak
Kazimierz Wyszkowski
Ljudmila Boryskina
Jerzy Lewandowski
Monika Kicman
Leokadia Gawronska
Olga Barbesolle
Nastayia Antoniez
Jozef Butniak
Jozef Butniak, geb. 1926
Das Foto zeigt Jozef Butniak im Jahre 2005
beim Besuch in Hameln.
(Foto Gelderblom)
Aus Polen 1942 im Alter von 15 Jahren verschleppt, musste er bis Kriegsende
bei einem Bauern in Groß Hilligsfeld arbeiten.
Jozef Butniak in einem Brief vom 1. Juni 2002 an Bernhard Gelderblom:
„Während des Krieges nahm man mich am 28. Oktober 1942 im Alter von 15 Jahren aus der Stadt Radoszewice in Polen mit, morgens früh, ohne Eltern. Man sperrte uns in einer Kirche ein. Wir waren 40 Jungen und Mädchen.
Mittags kamen zwei Lastwagen mit Gendarmen und man brachte uns auf die Bahnstation in Wielun. Wie Vieh steckte man uns in einen Güterzug. und wir fuhren nach Berlin, und später nach Hameln, und im Arbeitsamt verteilte man uns auf einzelne Bauern.
Ich kam in den Ort Groß Hilligsfeld zu einem Bauern. Dort arbeitete ich als Stallknecht, fütterte die Kühe, mistete aus. Nach diesen Tätigkeiten musste ich aufs Feld und dort bis zum späten Abend arbeiten. Lohn erhielt ich nicht.
Ich wohnte in einem kleinen Zimmerchen ohne jegliche Bequemlichkeit. Nahrung erhielt ich dreimal täglich.
Weinen mochte man, aber man durfte es nicht zeigen, denn der Herr schrie einen an oder er versetzte einem einen Fußtritt. Ich sehnte mich nach den Eltern.
Ich arbeitete dort zweieinhalb Jahre.
Nach der Befreiung führte man uns ins Lager nach Hameln. In diesem Lager war ich von Mai bis 28. November 1945. Wir kehrten unter schweren Bedingungen nach Hause zurück, eine ganze Woche ohne Trinken und Essen. Es gab nur trockenes Brot zu essen. Das reichte für drei Tage.
Das waren sehr schwere Zeiten in meinem Leben. Es ist schwer, das alles zu beschreiben.“
Bearbeitung: Bernhard Gelderblom

