"Erinnerungsort Zwangsarbeit" am Weserufer in Hameln
Edmund Bednarek
Janina Bartos
Marija Sapliwaja
Marianna Matusiak
Merem Ibragimowa
Helena Wojcinska und weitere Kinder
Jozef Butniak
Kazimierz Wyszkowski
Ljudmila Boryskina
Jerzy Lewandowski
Monika Kicman
Leokadia Gawronska
Olga Barbesolle
Nastayia Antoniez
Jerzy Lewandowski
Jerzy Lewandowski, geb. 1923
(Kreisarchiv HM-P, Aufenthaltsanzeigen)
Aus Polen 1944 im Alter von 21 Jahren verschleppt, musste er Zwangsarbeit
bei der Firma Kaminski in Hameln leisten.
Jerzy Lewandowski in seinem Brief vom 17. Mai 2002 an Bernhard Gelderblom:
„Bei der Firma Kaminski haben wir sehr gehungert. Ich weiß es noch, eines Tages arbeiteten die anderen außerhalb der Fabrik und kamen deshalb nicht zum Mittagessen. Infolgedessen bekamen die, die in der Fabrik geblieben waren, so viel Suppe, wie sie wollten. Ich habe damals so viel gegessen, und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich noch Hunger hatte. Diese Geschichte vergesse sie nie.
Ich erinnere mich auch noch an einen Mann aus der Slowakei, wie er die Kartoffelschalen aus der Mülltonne herausholte und sie kochte.
In der Zeit wohnte ich mit meinen Kameraden in Holzbaracken, die in der Nähe der Fabrik standen. Die sanitären Umstände waren auch katastrophal. Es gab keine Kanalisation. Es hat in der gesamten Baracke gestunken. Außerdem gab es viele Flöhe und Wanzen. Darum konnte man kaum schlafen.
Es gab keine Möglichkeit, Wäsche zu waschen. Ich hatte nur eine Kleidung, die sehr verschmutzt war. Ich selbst war auch sehr schmutzig – ich fühlte mich wie ein Bettler. Wenn ich in einen Laden hineinkam, um Essen zu kaufen, gingen die Leute beiseite. Nie vorher und nie nachher bin ich so erniedrigt worden.“
Eine der beiden Baracken der Firma Kaminski
Die Barackenbauten standen bis ca. 2000 an der Werftstraße.
Auf dem Gelände befindet sich heute die Firma Holz-König.
(Foto 1998 Privatbesitz)
Bearbeitung: Bernhard Gelderblom
